Archive-name: de-admin/mitgestalten Posting-frequency: weekly Last-modified: 2000-08-10 URL: http://www.wortrei.ch/usenet/netzkultur/mitmach-faq.php3 URL: http://www.kirchwitz.de/~amk/dai/mitgestalten Wie kann ich das Usenet aktiv mitgestalten? =========================================== 1. Einleitung ~~~~~~~~~~~~~ Worum geht es in diesem Text? ----------------------------- Usenet lebt nicht vom Konsumieren, sondern vom Mitmachen. Es kann von seinen Benutzern (Usern) aktiv mitgestaltet werden. Dieser Text soll aufzeigen, wie man als Durchschnittsuser in dieser Richtung aktiv werden kann. Oft geht das Nutzen und das Mitgestalten Hand in Hand. Ein Usenet, in dem viele aktiv mitmachen und mitgestalten, ist für den einzelnen ein nützlicheres und sinnvolleres Medium als ein Usenet, in dem alle nur das Nötigste tun. Daher sind "Usenet aktiv mitgestalten" und "Usenet noch sinnvoller nutzen" zwei Seiten ein und derselben Medaille. Wer ist Zielgruppe dieses Textes? --------------------------------- Der Text soll zeigen, wie *jeder* Usenet-Teilnehmer etwas zum guten Funktionieren des Netzes beitragen kann. Er spricht also ausdrücklich aus der Perspektive des *Benutzers*, nicht aus der Sicht des Newsserver-Administrators oder des Programmierers von News-Software. Allerdings setzt eine aktive Mitgestaltung des Usenets voraus, dass man das Usenet und seine Sitten und Gebräuche bereits einigermassen kennt. Bei wem dies nicht zutrifft, der möge zunächst einmal etwas Zeit in die Lektüre der Texte in de.newusers.infos investieren. Welche Möglichkeiten gibt es, das Usenet aktiv mitzugestalten? -------------------------------------------------------------- Hier eine kleine Übersicht. Die einzelnen Punkte werden weiter unten ausgeführt, auch die hier möglicherweise noch kryptisch anmutenden Abkürzungen werden dort erklärt: * FAQs oder andere Infopostings => 2 * Moderieren von Gruppen => 3 * Beteiligung an den Gruppeneinrichtungsverfahren (als dan*-Regular, Proponent, Mentor, GVV, dana-Moderator, de.alt.admin-Regular) => 4 (de.!alt), 5 (de.alt) * Spam-Bekämpfung => 6 * Netiquette und Ermahnungen => 7 * Usenet und andere Medien => 8 * Usenet und Real Life => 9 Warnung: bei manchen dieser Aktivitäten benötigt man viel Fingerspitzengefühl und eine dicke Haut. Nur allzu leicht erreicht man das Gegenteil dessen, was man erreichen möchte. 2. FAQs und andere Infopostings ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich habe da meine Lieblingsgruppe, wo ich schreibe und Fragen ------------------------------------------------------------- beantworte... -------------- Gratuliere! Solche Leute braucht das Usenet. Du hast den ersten Schritt zur aktiven Mitgestaltung bereits getan. ...aber nun haben wir in dieser Gruppe ein paar Probleme... ----------------------------------------------------------- Lass mich raten: Off-Topic-Threads, sich ewig wiederholende Fragen, Verkaufsanzeigen, Beleidigungen... stimmts? Und nun möchtest Du wissen, was dagegen zu tun sei? Ach, wenn ich doch eine Patentlösung hätte... Leider gibt es die nicht. Was sich in der einen Gruppe bewährt, kann in der anderen scheitern, und was beim einen User eine Verhaltensänderung zum Guten hervorruft, bewirkt beim anderen eine Trotzreaktion. Trotzdem, es gibt ein paar bewährte Lösungsansätze. Dazu gehört das Posten von regelmässigen Informationen: FAQs und Infopostings. (Manche reservieren übrigens den Ausdruck "FAQ" für die einzelnen Fragen und nennen die Sammlung dann "FAQL" für "FAQ list". Ich verwende FAQ pars pro toto auch für die Sammlung der Fragen und Antworten.) FAQ --- Eine FAQ ist eine Sammlung von häufig gestellten Fragen (frequently asked questions) und natürlich den Antworten darauf. Klassisch ist eine FAQ auch in einem solchen Frage- und Antwortstil aufgebaut. Eine FAQ kann das gesamte Gruppenthema zum Thema haben, oder auch nur einen Teilbereich dessen, was in der Gruppe diskutiert wird. Glossar, Abkürzungsverzeichnis ------------------------------ Eine etwas abgespeckte Form einer FAQ ist ein Glossar oder ein Abkürzungsverzeichnis. Sie können helfen, wenn in einer Gruppe immer wieder Fragen der Art "wovon sprecht Ihr überhaupt? Ich verstehe dieses und jenes Wort nicht" kommen. Zusammenhängender Infotext -------------------------- Statt einer klassischen FAQ im Frage-Antwort-Stil kann auch ein zusammenhängender Infotext sehr sinnvoll sein. Da er nicht die Fragen als Leitlinie nehmen kann, ist es wichtig, ein anderes übersichtliches Gliederungsprinzip zu finden. Infos zu gruppenspezifischen Verhaltensregeln --------------------------------------------- Hier geht es, anders als in einer klassischen FAQ, nicht so sehr um inhaltliche Fragen zum Gruppenthema, sondern um formale Fragen zum Verhalten der User. Selbstverständlich kann es nicht darum gehen, einfach die Netiquette in ein wenig abgewandelter Form in jede Gruppe zu pu^Hosten. Trotzdem können solche Infopostings sinnvoll sein, wenn sie mit gruppenspezifischen Informationen angereichert sind. Solche können zum Beispiel sein: - Die Charta der Gruppe; - Hinweis auf (und Abgrenzung von) themenverwandten Gruppen; - Hinweis auf passende de.markt-Gruppe/WWW-Forum/Mailingliste für Kleinanzeigen; - Subject-Tags und andere Subject-Gepflogenheiten in der Gruppe. Dazwischen kann man auch den einen oder anderen allgemeineren Punkt unterbringen (sinnvoll quoten; Followup-To beachten; etc.), was vor allem dann sinnvoll ist, wenn der entsprechende Punkt regelmässig für Off-topic-Diskussionen in der Gruppe sorgt. Bei dieser Art von Infopostings ist übrigens ein Followup-To: poster zu empfehlen, da Diskussionen über diese Fragen in der entsprechenden Gruppe meist off-topic sind. Was muss ich beim Posten solcher Infotexte beachten? ---------------------------------------------------- *Akzeptanz:* Wenn sich an dem Infotext regelmässig Off-Topic-Diskussionen entzünden, wenn er vom Stammpublikum der Gruppe nicht akzeptiert wird, dann ist etwas faul, und Du solltest ihn überarbeiten. *Mitstreiter:* Wenn mehrere Leute an einer FAQ mitarbeiten, wird sie inhaltlich vielseitiger, aber nicht nur das: wenn alle diese Leute auch mit unterschreiben, bekommt die FAQ mehr Gewicht, vor allem, wenn die Mitstreiter in der Gruppe auch sonst durch kompetente Diskussionsbeiträge auffallen. *Killfilefähigkeit:* Man sollte es den Lesern der Gruppe so einfach wie möglich machen, den Text automatisch zu ignorieren. Bewährt hat sich dazu z.B. ein gleichbleibendes Subject, das am Anfang das Datum der letzten Änderung und/oder am Ende eine Versionsnummer enthält. Dann sieht jeder gleich, wann sich eine Änderung ergeben hat und sich die Lektüre lohnt, obwohl man den Text eigentlich schon kennt. *Anmeldung bei de.answers:* Die Gruppe de.answers ist ein Sammelbecken für FAQs und andere Infotexte, die regelmässig gepostet werden. Ein hoffnungsvoller FAQ-Schreiber-Neuling sollte einmal darin schmökern, um sich Anregungen zur Form von FAQs zu holen. Eine halbwegs ausgereifte FAQ kann und soll man bei der Moderation von news.answers anmelden und regelmässig in de.answers posten. Wie das geht, steht - natürlich - in der entsprechenden FAQ in de.answers (und de.admin.news.misc). Sinnvoll ist es allerdings nur bei Infopostings, deren Schwerpunkt auf inhaltlichen Fragen und nicht auf Verhaltensfragen liegt. Kann ich irgendwo Beispiele solcher FAQs, Infopostings etc. sehen? ------------------------------------------------------------------ Der Text, den Du liest, ist so ein Posting, aber das hast Du vermutlich nicht gemeint... Für eher kurze regelmässige Postings, schau Dir einmal die folgenden an: Kürzestfassung: * Infoposting de.rec.spiele.misc Verweis auf Charta und Netiquette, evtl. plus Ressourcen/Links zum Thema der Gruppe: * Infoposting de.rec.buecher * Infoposting de.etc.notfallrettung (http://www.rz.tu-ilmenau.de/~brobbel/Feuer/Info_den.html) * Parkordnung de.talk.jugend (http://www.akallabeth.de/dtju/dtju-faq.html) Wie oben, zusätzlich Glossar und Verhaltenshinweise: * Infoposting de.rec.tv.simpsons Für Beispiele für ausgewachsene FAQs führt kein Weg an de.answers vorbei. Lass Dich aber nicht abschrecken von der Länge der dortigen (z.T. mehrteiligen) Postings: auch diese FAQs haben einmal klein angefangen. Oft lesen die Neulinge aber solche regelmässigen Postings gar nicht... ---------------------------------------------------------------------- Richtig erkannt. Drum ist es sinnvoll, auf die FAQ oder andere Infopostings hinzuweisen. Dies kann zum Beispiel in einer Antwort auf eine konkrete Frage sein: "Die Antwort auf Deine Frage findest Du in der FAQ, Punkt 4.2, unter http://www.do.main/faq.html" - der Fundort sollte möglichst präzise angegeben werden, damit der Fragende die Antwort gut findet und so die FAQ als sinnvolles Hilfsmittel schätzen lernt. Solche Hinweise auf die FAQ können aber auch in der Signatur geschehen. Am besten ist es, wenn mehrere Vielposter in der Gruppe eine solche Signatur verwenden: "-- Fragen zu dieser Gruppe? Eine Liste von häufig gestellten Fragen und Antworten (FAQ) findest Du unter http://www.do.main/faq.html oder alle zwei Wochen unter dem Subject "FAQ de.foo.bar" hier in der Gruppe." So ähnlich geschah es in de.comp.os.unix.linux.newusers, als diese Gruppe noch existierte, leider mit mässigem Erfolg. Noch einen Schritt weiter gehen manche Regulars von de.newusers.questions: sie bringen nicht nur Hinweise auf FAQs, sondern direkt die Antworten auf häufig gestellte Fragen in der Signatur unter. Es gibt eine Sammlung von Beispiel-Signaturen (http://www.westfalen.de/paefken/de.newusers/Signaturen.txt), die unter die Postings gesetzt werden. So sehen alle Leser nicht nur die Antwort auf die konkret gestellte Frage, sondern auch noch eine zusätzliche Information. Das Signaturprojekt in dnq ist das am weitesten ausgestaltete. Es gibt weitere Projektchen, zum Beispiel die "Initiative fuer mehr Demokratie im Usenet", in der einige Netizens in ihrer Signatur auf die Möglichkeit zur Mitdiskussion und Abstimmung über neue Gruppen in de.admin.news.groups hinweisen. 3. Moderieren von Gruppen ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Worum geht es? -------------- Manche Newsgruppen sind moderiert, das heisst: wer etwas veröffentlichen will, schickt den Artikel per Mail an den Moderator, der prüft, ob er in der Gruppe veröffentlicht werden soll, gegebenenfalls Anpassungen vornimmt und ihn dann postet (oder auch nicht). Moderierte Gruppen haben den Vorteil, dass viele ärgerliche Postings (Spam, Off-Topic-Threads, fehlende Followup-To-Header etc.) vermieden werden können. Nachteile gibt es aber auch: Eine Moderation gibt zu tun und führt zu Verzögerungen. Durch die Moderationstätigkeit kann man das Usenet aktiv mitgestalten, weil der Moderator ja die Entscheidung darüber fällt, was in die Gruppe kommt und was nicht. Aber nicht nur das: bereits dadurch, dass man sich als Moderator zur Verfügung stellt, kann man das Usenet aktiv mitgestalten, denn nur, wenn es auch einen Moderator gibt, kann eine moderierte Gruppe überhaupt funktionieren. Was sind die technischen Voraussetzungen zum Moderieren einer Gruppe? --------------------------------------------------------------------- Man muss den Postings einen Approved- und Sender-Header hinzufügen können. Das ist das Minimum. Oft ist es nötig oder sinnvoll, auch References, Message-ID und andere Header (auch X-Header) selbst setzen zu können. Bei manchen gängigen (Windows-)Newsreadern gibt es da Schwierigkeiten. Ausserdem sollte ein Moderator eine schnelle Mail- und Newsanbindung haben. Moderation führt ohnehin zu Verzögerungen, die sollte man nicht unnötig vergrössern, indem die Artikel irgendwo unterwegs herumgammeln. Sehr hilfreich ist natürlich eine eigene Mailadresse für Einreichungen für die moderierte Gruppe. Was für Gruppen werden moderiert? --------------------------------- Moderiert werden vor allem Info- und Announce-Gruppen. Unter einer Info-Gruppe verstehe ich hier eine Gruppe, in der regelmässig dieselben Infotexte veröffentlicht werden. Dies kann aus mehreren Gründen geschehen: die Gruppe, in der die Infotexte entstanden sind, ist sehr voll, und sie werden vor allem von Newbies, an die sie sich richten, nicht gefunden; es gibt Infotexte zu einem Themenkomplex über mehrere Gruppen verteilt, die sinnvollerweise an einem Ort gesammelt werden sollen. Beispiele für solche Gruppen sind de.newusers.infos, de.admin.infos, de.rec.sf.babylon5.infos, de.comp.os.unix.linux.infos und das grosse Sammelbecken de.answers. Announce-Gruppen nenne ich hier Gruppen, die (wer hätte das gedacht?) Ankündigungen im weitesten Sinn enthalten. Man kann vieles ankündigen: neue Webseiten, Usenet-Abstimmungen, Gerichtsurteile, offene Stellen - alles Themen, für die es im de-Usenet derzeit eine passende Annnounce-Gruppe gibt. Sinn von Announce-Gruppen ist es, die Ankündigungen von den dazugehörenden Diskussionen getrennt lesen zu können. So kann zum Beispiel jemand quasi nebenbei die Gruppe de.admin.news.announce lesen, in der nicht viele Artikel erscheinen. Sobald ihn ein Thema besonders interessiert, kann er de.admin.news.groups abonnieren und dort mitdiskutieren - und, sobald das Thema dort ausdiskutiert ist, die Gruppe wieder abbestellen. So kann er sicher sein, nichts zu verpassen, ohne die trafficstarke Gruppe de.admin.news.groups ständig verfolgen zu müssen. Ein weiteres Ziel von Announce-Gruppen ist es, Archivierung zu erleichtern (das war bei de.rec.film.kritiken das Hauptargument für die Einrichtung). Kann man auch Diskussionsgruppen moderieren? -------------------------------------------- Das ist eine Frage für Radio Eriwan: "Im Prinzip ja." In der de.*-Hierarchie sind moderierte Diskussionsgruppen (noch?) eine grosse Seltenheit. Früher gab es de.soc.politik.moderiert, aber Diskussionen wollten dort nie so richtig Fuss fassen (die Gründe dafür sind umstritten). Heute gibt es de.comp.os.unix.linux.moderated und de.etc.selbsthilfe.missbrauch. Moderierte Diskussionsgruppen haben den Nachteil, dass Diskussionen durch die Moderation verzögert werden: alles geht ja nicht direkt in die Gruppe, sondern wird zuerst dem Moderator vorgelegt. Da dieser selten vierundzwanzig Stunden am Tag am Rechner sitzt, ist eine Moderation immer ein Nadelöhr. Aus diesem Grund muss man sich im Einzelfall gut überlegen, ob es sich wirklich lohnt, diese Nachteile in Kauf zu nehmen, um die Vorteile einer moderierten Gruppe (es kann nicht jeder jeden Mist posten, daher ist die Qualität der Postings höher) zu bekommen. Könnte man nicht viele Moderationsaufgaben automatisieren? ---------------------------------------------------------- Doch. Das Problem ist nur: es ist keineswegs trivial, gewisse Dinge einem Computer beizubringen. Zu einem Thema passende Artikel von unpassenden zu unterscheiden ist eine Herausforderung für ein Script und dessen Programmierer. Trotzdem gibt es einige Massnahmen, um Moderation zu automatisieren: *Posting-Scripts*: Der Moderator muss beim Posten in die Gruppe immer wieder dasselbe tun: Approved- und Sender-Header setzen, Followup-To setzen, eine Signatur anhängen u.a.m. In Info-Gruppen kommt dazu, dass die Artikel jeweils in regelmässigen Abständen (z.B. wöchentlich) erscheinen sollen. Solche Aufgaben kann ein Posting-Script übernehmen, das recht einfach zu programmieren ist (aber fragt bitte nicht _mich_). *Whitelist*: Man kann eine Liste von Leuten führen, die erfahrungsgemäss Artikel schreiben, die in die Gruppe passen, und diesen das Posten ohne Umweg über den menschlichen Moderator erlauben. Ein Moderationsbot postet die Artikel dieser Leute direkt. *Blacklist*: Das Gegenteil einer Whitelist, nämlich eine Liste von Leuten, die erfahrungsgemäss unpassende Artikel schreiben. Einreichungen dieser Leute kann man von einem Moderationsbot entsprechend kennzeichnen und in der Prioritätenliste weit hinten einreihen lassen. *Auto-Responder*: Ein Autoresponder gibt einem, der einen Artikel eingereicht hat, eine automatische Antwort. Dies können z.B. Hinweise sein, wie man auf die Whitelist drauf (oder von der Blacklist herunter) kommt, die Charta/FAQ der Gruppe, Hinweise auf andere Informationsquellen u.a.m. Der Autoresponder kann auch auf verschiedenartige Artikel nach bestimmten Kriterien mit verschiedenen Hinweisen reagieren. *Keywords und andere Artikel-Eigenschaften*: Ein Moderationsbot kann ein Posting automatisch auf bestimmte Schlüsselwörter oder andere Eigenschaften (Quote-Zeichen, References-Header) prüfen und so bestimmte Artikel automatisch als "verdächtig" abweisen. Natürlich sollte der Einreichende darauf (durch einen Autoresponder) hingewiesen werden, und es sollte ihm auch gesagt werden, wie er gegebenenfalls den menschlichen Moderator direkt erreicht. Es könnte ja sein, dass das "böse" Schlüsselwort nur in einem Zitat vorgekommen ist und sein Artikel völlig in Ordnung war. Welche Kompetenzen sollte eine Moderatorin oder ein Moderator ------------------------------------------------------------- mitbringen? ------------ Wer eine Gruppe moderieren möchte, sollte sich zuerst einmal selbst mit dem Thema der Gruppe einigermassen auskennen. Schliesslich muss der Moderator entscheiden, ob ein Artikel in die Gruppe passt oder nicht. Ausserdem wird er (vor allem bei einer Info-Gruppe) dem Autoren eines (regelmässigen) Artikels Vorschläge zur Verbesserung machen. Allerdings ist diese Voraussetzung der thematischen Kompetenz meistens gegeben, denn als mögliche Moderatorinnen und Moderatoren bieten sich meist ohnehin nur Leute an, die an der entsprechenden Gruppe besonders interessiert sind. Dazu kommt eine gewisse technische Kompetenz, um beim Posten nicht Mist zu bauen. Da man als Moderator der einzige ist, der in eine Gruppe postet, ruhen alle Augen auf einem, wenn man einen Fehler macht. Bei Moderation "von Hand" sind die Anforderungen an das technische Wissen allerdings nicht so hoch, sehr wohl aber, wenn man Aufgaben automatisieren will. Sehr wichtig ist die soziale Kompetenz der Moderatorin oder des Moderators. Er soll die Autoren fair behandeln und (vor allem in Diskussionsgruppen mit kontroversen Themen) nicht eine Seite bevorzugen. Nur allzuschnell sind sonst die "Zensur!"-Rufer zur Stelle. Takt und eine verhältnismässig dicke Haut, um nicht auf jede Kritik oder jedes Maulen gleich übersensibel zu reagieren, sind (je nach Gruppe mehr oder weniger) wichtige Eigenschaften eines Moderators. 4. Beteiligung an den Gruppeneinrichtungsverfahren in de.admin.news.* ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Worum geht es? -------------- Woher kommen die Newsgruppen? Wie wird entschieden, welche es gibt, welche nicht, wie sie heissen, was das Thema sein soll und ob sie moderiert sind oder nicht? In de.* gibt es ein dazu ein geregeltes Verfahren. Es läuft in Kurzfassung so ab: zunächst gibt es einen Diskussionsaufruf (Request for Discussion, RfD) und eine Diskussion über die vorgeschlagene(n) Gruppe(n). Wenn ein mehr oder weniger guter Konsens erreicht wurde, wie die Gruppe heissen und was in ihr diskutiert werden soll, wird sie zur Abstimmung gestellt (Call for Votes, CfV). Erreicht sie eine qualifizierte Mehrheit, so wird sie eingerichtet. Informationen zu Feinheiten dieses Verfahrens und verwandten Verfahren finden sich in einer ganzen Reihe von Texten in de.admin.infos: - Einrichtung von Usenet-Gruppen in "de.*" - Erlaeuterungen zur Einrichtung neuer Gruppen in de.* - Missverstaendnisse in de.admin.news.groups - Neuwahl der de.admin.news.announce-Moderation RfDs, CfVs (gewöhne Dich schon einmal an diese Abkürzungen) und Abstimmungsergebnisse werden in de.admin.news.announce (kurz: dana) veröffentlicht. Die Diskussionen zu Vorschlägen, in denen es um (neue) Gruppen geht, werden in de.admin.news.groups (dang) geführt; de.admin.news.regeln (danr) dient der Diskussion der Einrichtungsregeln, ihrer Auslegung, und der Diskussion über Einsprüche; de.admin.news.misc (danm) schliesslich deckt alle weiteren Themen in diesem Zusammenhang ab (z.B. Personenwahlen). Eine Ausnahme sind die Gruppen in de.alt.*, dort gilt ein vereinfachtes Verfahren (siehe unten). Als dan*-Regular mitmischen --------------------------- Die einfachste Möglichkeit, mitzumischen, ist (wie immer im Usenet): mitdiskutieren. Hier ist de.admin.news.groups die wichtigste Gruppe, de.admin.news.regeln ist für den Anfänger etwas abschreckend, da dort bisweilen sehr spitzfindig über Detailprobleme eines Verfahrens diskutiert wird. Voraussetzungen zum Mitdiskutieren gibt es keine ausser den üblichen: das Interesse am Gruppenthema, die Bereitschaft, die "Standardargumente" zu berücksichtigen, der Wille, sachlich etwas zur Diskussion beitragen zu wollen. Als Proponent Vorschläge einbringen ----------------------------------- Der "Proponent" ist diejenige, der eine Diskussion über eine Gruppe anreisst. Er reicht den 1.RfD bei moderator@dana.de ein, er verfolgt die Diskussion in dang, er nimmt dort gemachte Verbesserungsvorschläge auf, wenn er sie sinnvoll findet, er begründet seine Ablehnung, wenn er sie nicht sinnvoll findet, er reicht weitere RfDs ein, er verfasst den CfV und sucht einen Wahlleiter (dieser kann auch er selber sein, oder er wendet sich an die GVV, siehe unten). Proponent kann jeder werden, der sich dazu berufen fühlt, die Neueinrichtung einer Gruppe vorzuschlagen. Sinnvollerweise sollte er sich mit dem Thema, für das er eine neue Gruppe vorschlägt, auskennen, und die Gruppe(n), in denen dieses Thema bereits jetzt on topic ist, mitlesen. Dass Proponent-Sein auch ein gewisses längerfristiges Engagement bedeutet - der Gruppeneinrichtungsprozess zieht sich über ein paar Wochen hin -, ist aus dem oben Geschilderten ersichtlich. Wichtig für Proponenten ist es, dass sie sich in dang schon ein wenig auskennen. Sie sollten das Einrichtungsverfahren grob kennen und auf die wichtigsten Standardargumente (vgl. den Artikel "Missverstaendnisse in de.admin.news.groups" in de.admin.infos) eine Antwort in petto haben. Auch viele der weiter unten bei Punkt 6 angegebenen Ratschläge für de.alt.admin gelten sinngemäss auch für die Diskussion in de.admin.news.groups. Wenn das Verfahren komplizierter zu werden droht - es werden z.B. in der Diskussion mehrere Alternativvorschläge, die einander ausschliessen, vorgebracht -, dann hilft oft ein Blick in die "FAQ: Entscheidungsfindung bei mehreren Moeglichkeiten". Als Mentor Proponenten unterstützen ----------------------------------- Die Mentoren haben die Aufgabe, alle zu beraten, die die Einrichtung einer neuen Gruppe diskutieren möchten, eine vorhandene Gruppe löschen oder verschieben möchten oder sonst einen RfD in de.admin.news.announce und damit auch in de.admin.news.groups diskutieren und zum CfV bringen möchten. Im speziellen geht es darum, die jeweiligen Proponenten zu unterstützen und gemeinsam mit ihnen ihren Vorschlag so zu formulieren, dass er - der notwendigen Form entspricht; - die Sache des Proponenten vernünftig darstellt und von vornherein bekannte Klippen umschifft bzw. klar erkennbare mögliche Probleme darstellt; - eine ausreichende inhaltliche Begründung liefert; - die Moderation von dana möglichst weit inhaltlich entlastet; - um so eine fruchtbare RfD-Phase mit erfolgreichem CfV zu erzielen. Die Mentoren versuchen sicherzustellen, dass vom zukünftigen Proponenten die im de-Usenet einschlägigen Texte gelesen werden, _bevor_ in dang der Sturm der Entrüstung losbricht, und ebenso, Proponenten von offenkundig unbrauchbaren Vorschlägen auf die Nichtdurchführbarkeit eines solchen Verfahrens hinzuweisen, um dang und die dana-Moderation zu entlasten. Um neue Vorschläge angemessen zu formatieren, hat einer der Mentoren einen RfD-Generator verfasst, dieser ist unter der URL http://www.detebe.org/cgi-bin/rfd.pl benutzbar. Mentor werden kann jeder, der sich gut genug mit den bestehenden Regeln zur Neueinrichtung von Gruppen und der gängigen Praxis in dang auskennt, um Leute, die genau dieses Verständnis nicht haben, ausreichend zu unterstützen. Die Mentoren sind unter der Sammeladresse mentoren@dana.de erreichbar, die derzeitigen Mentoren sind unter der URL http://www.dana.de/mod/mentoren.html abfragbar. Wenn Du selbst Mentor werden möchtest, dann schreibe eine kurze Mail an mentoren@dana.de. Als GVV Abstimmungen durchführen -------------------------------- GVV steht für "German Volunteer Votetakers", es handelt sich um eine Gruppe von Freiwilligen, die Abstimmungen als Wahlleiter durchführen, wenn der Proponent dies nicht selbst tun kann oder will. Hier hat es sich als sinnvoll erwiesen, bereits selbst Abstimmungen durchgeführt zu haben (als Proponent und als Wahlleiter). Ausserdem sollte man eine Netzanbindung haben, die es erlaubt, für die eingesammelten Stimmen eine eigene Mailadresse (generell oder für jedes Verfahren eine eigene) einzurichten. Die Wahlauswertungssoftware (UseVote) funktioniert unter UNIX-Systemen. Es wird Dich aber niemand davon abhalten, eigene Ideen in dieser Hinsicht zu verwirklichen. Neben diesen technischen Fertigkeiten und ein wenig Zeit zum Vor- und Nachbereiten der Abstimmungen benötigt man auch ein dickes Fell, um allfällige Maulereien in den News und Einspruchszirkus ertragen zu können. Man muss die Einrichtungsregeln nicht auswendig herunterbeten können, aber sie doch einigermassen kennen, insbesondere jene Punkte, bei denen es um die Gültigkeit von Stimmen geht. Wichtig ist es auch, Besonderheiten immer im CfV zu vermerken und die Fristen einhalten. Nähere Infos gibt's unter gvv@dana.de. Als Moderator Verfahren betreuen -------------------------------- Hier gibt es verschiedenste Aufgaben. Über die normalen Aufgaben einer Moderation hinaus (s.o. 3) ist die Moderation von de.admin.news.announce (kurz: dana-Moderation) jene Stelle, die die Fairness der Verfahren überwacht und die Abstimmungsergebnisse umsetzt. Die gegenwärtige Moderation arbeitet im Team und hat diese Aufgaben auf verschiedene Personen aufgeteilt. Einige Aufgaben erfordern mehr technische Veranlagungen und Voraussetzungen (Steuernachrichten), bei anderen ist vor allem die soziale Kompetenz entscheidend (Sprecher). Es gibt regelmässig Nachwahlen für ausscheidende Moderatoren, zu denen sich jeder bewerben kann, der Lust, Laune und Zeit hat. Normalerweise melden sich die meisten Leute als RfD-Betreuer. Die sind die Ansprechpartner in der Moderation für die Proponenten während des Verfahrens bis hin zum Result. Vor allem lesen sie sich den RfD durch, machen auf formale Schwächen aufmerksam, beim 1. CfV gibt es immer noch einen Kontrollleser, der auf die formalen Feinheiten aufpasst, die leicht übersehen werden. Für genauere Informationen und Bewerbungen für offene Stellen ist eine Mail an moderator@dana.de der richtige Weg. Man kann auch die dana-Moderation als ganze neu wählen. Das Verfahren dazu ist sehr genau festgelegt und im Artikel "Neuwahl der de.admin.news.announce-Moderation" in de.admin.infos zu ersehen. Eine andere Moderation würde dann möglicherweise eine andere interne Arbeitsteilung vornehmen. 5. In de.alt.admin mitmischen ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Was ist die Teilhierarchie de.alt.*? ------------------------------------ Die Gruppeneinrichtung unter de.!alt (das ist die übliche Schreibweise für alle Gruppen unter de, ausser denen unter de.alt) ist an ein sehr formelles Verfahren gebunden. Vielen ist dieses Verfahren zu aufwändig oder schlicht zu formell. Für diese Leute gibt es die Hierarchie de.alt.all, die ein vereinfachtes Verfahren zur Einrichtung hat. Anstatt eines komplizierten Verfahren heisst das Prinzip hier: Fairness. Das ist eigentlich schon alles. Leider wird dies jedoch oft missverstanden, denn Fairness bedeutet nicht, dass man jede Gruppe bekommt, die man haben will. Wo sowas endet, kann sich der Interessierte in der Hierarchie alt.* ansehen. Eine solche Hierarchie kann kein Newsserver mehr vollständig führen (weil ja keiner weiss, welche Gruppen es eigentlich alle gibt), und sie ist daher schlecht verbreitet. Ausserdem findet man sich innerhalb der Hierarchie schlecht zurecht, da keiner darauf achtet, was wo wie wann eingerichtet wird. Diesen Zustand zu kopieren ist nicht das Ziel von de.alt.*. Wie läuft eine Gruppeneinrichtung unter de.alt.* ab? ---------------------------------------------------- Zuerst zum Verfahren der Einrichtung: Hat man einen Vorschlag für eine neue Gruppe unter de.alt.*, so postet man diesen in die Gruppe de.alt.admin. Selbstverständlich sollte man dabei die üblichen Konventionen für ein Posting beachten. Ein aussagekräftiges Subject ist zum Beispiel sehr schön. ;-) Danach wartet man eine angemessene Zeit (Newslaufzeiten bedenken!). Als angemessene Zeit hat sich eigentlich eine Woche eingependelt. Kommt in dieser Zeit kein Protest, so ist die Gruppe angenommen und das wars schon. Kommt Protest, so sollte dieser ausgeräumt werden. Gelingt dies, so sollte man nach dem letzten ausgeräumten Protest noch eine Woche warten. Wenn es keinen Protest gab oder aller Protest ausgeräumt wurde und die Woche um ist, kommt der technische Teil der Einrichtung. Es muss eine sogenannte Controlmessage verschickt werden. Wenn man das nicht selber kann, sollte man keinesfalls rumprobieren. Eine Controlmessage ist eine heikle Sache, und man schickt sie nicht, wenn man sich nicht 100%ig sicher ist, alles zu dem Thema verstanden zu haben. Zum Glück gibt es ja die hilfsbereiten de.alt.admin-Regulars. Einfach in der Gruppe fragen, ob einem jemand helfen kann, meist findet sich einer. Jetzt ist die Gruppe eingerichtet, und es ist Sache der Newsserver, wann sich die Einrichtung auswirkt. Wie kann ich da mitmachen? -------------------------- Im Wesentlichen auf zwei Arten: 1. Mitdiskutieren. Es geht ja nicht nur um "Gruppe ja oder nein, sondern auch um die Formulierung einer aussagekräftigen Kurzbeschreibung, um die Einordnung in eine Unterhierarchie, um eine möglichst einsichtige Abgrenzung des Gruppenthemas von den Themen anderer Gruppen, u.a.m. Hier sind immer Meinungen, Gegenvorschläge etc. gefragt. 2. Vorschläge einbringen. Dazu gibt's gleich noch ein paar Tipps. Wie sollte ein Vorschlag aussehen? ---------------------------------- In dem Vorschlag sollten die wichtigsten Punkte zu der Gruppe angeführt sein. Sind sie es nicht, so müssen sie auf jeden Fall nachgeliefert werden. Ohne die Folgenden Informationen zu der Gruppe wird sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht eingerichtet: 1. Gruppenname & Kurzbeschreibung 2. Status (moderiert/unmoderiert) 3. Charta 4. Begründung Hier gleich noch dazu ein Paar Tipps, wie diese Punkte aussehen sollten, damit die Gruppe erfolgreich eingerichtet wird: zu 1: Der Gruppenname ist natürlich entscheidend für jede Gruppe. Dabei repräsentiert dieser Name auch die Einordnung in eine Subhierarchie. Heute wird es kaum mehr möglich sein, eine Gruppe direkt unter de.alt zu bekommen. Vielmehr werden die Gruppen in Unterhierarchien eingeordnet, um de.alt.* übersichtlicher zu halten. Diese Unterhierarchien sind teilweise eine Abbildung der in de.!alt existierenden, aber teilweise gibt es auch solche, die es in de.!alt nicht gibt, wie zum Beispiel "de.alt.technik.*". Ein Gegenstück "de.technik.*" gibt es dazu nicht. Hinter den Gruppennamen gehört dann noch eine Kurzbeschreibung. Sie sollte es leicht machen zu sehen, was der Inhalt der Gruppe ist. Bei der Kurzbeschreibung gibt es eine technische Einschränkung: Gruppenname + 8-Zeichen-Tabulator + Kurzbeschreibung sollten nicht länger als 80 Zeichen sein. Name und Kurzbeschreibung werden zusammen als Tagline bezeichnet. Die Tagline sollte mit einem Satzendzeichen abgeschlossen werden. Das könnte dann so aussehen: de.alt.admin Neue de.alt-Newsgroups und deren Verbreitung. 1234567891123456789212345678931234567894123456789512345678961 0 0 0 0 0 0 Unten gleich mal die schnellste Methode die Zeichen zu zählen demonstriert und gemerkt: Diese Tagline passt. TIPP: Versuche gar nicht mit dem Argument "aber es gibt doch auch de.alt.irgendwas als Gruppe" in de.alt.admin aufzuschlagen. Das Argument haben alle schon ungefähr 1000 mal gehört und es wurde genauso oft die gleiche Antwort gegeben: "Das sind Altlasten. Das Fehler gemacht wurden, ist nicht als Begründung tauglich, sie zu wiederholen ". zu 2: Der Normalzustand einer Gruppe ist unmoderiert. Möchtest Du eine moderierte Gruppe einrichten, dann solltest Du das gut begründen können. zu 3: Die Charta ist eine ausführliche Beschreibung einer Gruppe. In de.alt darf diese auch gerne mal etwas schwungvoller ausfallen, aber das ist nicht Pflicht. Es sollte in der Charta vermieden werden, Gruppennamen zu nennen. Diese können sich schnell mal ändern, genauso wie URLs oder ähnliches. zu 4: Bei der Begründung liegt meist der Hase im Pfeffer. Wie ich oben schon erwähnte, werden Gruppen nicht einfach eingerichtet, weil einer sie haben will. Das Gebot Fairness heisst auch, dass bei begründetem Protest eine Gruppe nicht eingerichtet wird. Und der häufigste Grund für Protest ist, dass die Protestierenden meinen, die Gruppe würde gar nicht benötigt. Wann wird denn eine Gruppe benötigt? Und da gibt es eigentlich nur einen guten Grund: Das Thema wird diskutiert, und zwar in einem solchen Masse, dass es in anderen Gruppen stören würde. Das Argument "zu meinem Thema gibt es noch keine Gruppe" wird keinen in de.alt.admin interessieren, denn es gibt zu jedem Thema eine Gruppe in de.* ... und sei es de.etc.misc. Häufig sieht man folgendes in de.alt.admin: show traffic -> get group Das ist eigentlich das entscheidende. Gibt es Traffic, kommt die Gruppe meist sehr schnell. Gibt es keinen Traffic, wird es in der Regel auch keine Gruppe geben. Gruppenlöschungen werden nach dem selben Schema durchgeführt: Vorschlag posten, Protest abwarten, kommt keiner so ist die Gruppe raus. Was sollte ich zum Schluss noch besonders beachten? --------------------------------------------------- Drei Tipps für die erfolgreiche Teilnahme in de.alt.*: 1. Lesen bildet. Lies die FAQs. Gerade die Missverständnisse-FAQ von Boris 'pi' Piwinger (zu finden in de.admin.infos) ist auch für de.alt.admin ein guter Begleiter. 2. Lesen bildet. Lies eine Zeitlang in de.alt.admin mit, dann wird Dir schnell klar, wie das mit der Einrichtung läuft. 3. Lesen bildet. Damit andere Deine Meinungen und Vorschläge lesen können, musst Du sie posten. Also scheue Dich nicht, in de.alt.admin bei dem Verfahren mitzuhelfen. 6. Spam-Bekämpfung ~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Was ist Spam? ------------- Spam wird heute meist als Oberbegriff für eine ganze Reihe von verschiedenen Arten von Netzmissbrauch verwendet. Es handelt sich dabei um das Versenden einer gleichlautenden Nachricht an sehr viele Adressaten, zu denen man sonst keinerlei Beziehung hat und die die entsprechende Nachricht nicht angefordert haben. Exzessives Crossposten (ECP) durch viele Newsgruppen oder Versenden von Massenmails sind Beispiele. In welchen Gruppen wird über Spam diskutiert? Gibt es FAQs und Infotexte? ------------------------------------------------------------------------- In den Gruppen der de.admin.net-abuse.*-Hierarchie. Es gibt dort spezielle Gruppen zur Diskussion von Spamming per Mail und per News - und der Gegenmassnahmen, natürlich. Beachte bitte, dass diese Gruppen eigene FAQs haben. Du solltest sie unbedingt lesen, wenn Du Dich vertieft mit der Spam-Problematik und mit möglichen Gegenmassnahmen auseinandersetzen willst: * "FAQ, Abkuerzungen: de.admin.net-abuse.mail" von Bettina Fink (im WWW: http://www.snafu.de/~laura/de.admin.net-abuse.mail.txt): eine umfangreiche und sehr informative FAQ, in der zunächst einmal all die kryptischen Abkürzungen erklärt werden, denen man in den net-abuse-Gruppen immer wieder begegnet, und dann einige häufige Fragen beantwortet werden. Ein Muss für alle, die diese Zeilen lesen, weil Bettinas FAQ die hier aufgeworfenen Fragen viel detaillierter behandelt. * "E-Mail-Header lesen und verstehen" von Thomas Hochstein, im WWW zu finden unter http://www.th-h.de/faq/headrfaq.html: hier wird gezeigt, wie man mit Hilfe der Header einer E-Mail-Nachricht herausfinden kann, wer für die Beschwerden über eine Spam-Mail zuständig ist. * "Falsche E-Mail-Adressen - FAQ" von Carsten Gerlach (im WWW: http://home.pages.de/~gerlo/falsche-email-adressen.html): hier wird erklärt, warum das Verfälschen der eigenen E-Mail-Adresse als Antispam-Massnahme nicht sinnvoll ist. Ausserdem werden bessere Antispam-Massnahmen vorgestellt. * "Fremdcancel-FAQ" von Florian Kühnert, im WWW zu finden unter http://babelon.virtualave.net/usenet/fremdcancel.html (Empfehlung: Javascript ausschalten): sie beantwortet die wichtigsten Fragen über Usenet-Spam, was dagegen unternommen wird, und warum die Gegenmassnahmen immer eine Gratwanderung sind. * Nicht im Usenet, sondern nur im WWW ist die FAQ von Rechtsanwalt Dr. Ackermann zu finden, in der die juristische Seite (aus deutscher Sicht) beleuchtet wird: http://www.dr-ackermann.de/spam/faq.htm Was soll ich tun, wenn ich Spam per Mail bekomme? ------------------------------------------------- Wenn der Spam schon da ist: - Header der Mail analysieren. - Beschwerde an die Administratoren der zuständigen Systeme schicken. Beides ist nichts für Anfänger. Die oben genannten FAQs und das Mitlesen von de.admin.net-abuse.mail sind dabei hilfreich. Wenn Du trotzdem keins von beidem tun willst: lösche den Spam, ohne Dich weiter darüber aufzuregen und irgendwelche überhasteten Gegenaktionen zu ergreifen, die mehr schaden als nützen. Wenn Du verhindern willst, weiteren Spam zu bekommen: - Filter einrichten (lokal oder auf dem Server). - Für Usenet-Artikel und für private Mail unterschiedliche Accounts verwenden. Nähere Informationen dazu findest Du... aber inzwischen weisst Du das sicher ;-) Und was soll ich lieber nicht tun? ---------------------------------- In der gebotenen Kürze, ausführliche Begründungen stehen in den genannten FAQs: - Eine Antwort an den Spammer - etwa mit einer besonders grossen Mail, um seine Mailbox zu belasten - bringt nichts, da Spammer meist die Absendeadresse fälschen. Man schädigt also entweder Unbeteiligte oder sich selbst, wenn die Mail unzustellbar zurückkommt. - Vom Schreiben an irgendwelche REMOVE-Adressen und Robinson-Listen ist nachdrücklich abzuraten. Diese dienen meist nur dazu, festzustellen, ob die bespammte Adresse gelesen wird oder nicht. - Die eigene E-Mail-Adresse verfälscht anzugeben ist alles andere als eine gute Idee. In der oben erwähnten FAQ von Carsten Gerlach steht auch, warum. Was soll ich tun bzw. unterlassen, wenn ich Spam im Usenet sehe? ---------------------------------------------------------------- Zunächst, was Du nicht tun sollst: darauf antworten. Deine Antwort ginge nämlich genauso in Dutzende von Gruppen wie der Spam - nicht wirklich etwas, das erstrebenswert wäre. Ausserdem wurde der Spam oft schon von einem Despammer weggeräumt, wenn Du antwortest, d.h. viele User werden nur Deine Antwort sehen, und nicht den Originalspam, und sich nur über Dich und Deine Antwort ärgern. Ebenfalls eine sehr schlechte Idee ist es, an die Absendeadresse des Spampostings zu schreiben. Sie ist meist gefälscht. Das Despammen mit Fremdcancels solltest Du den wirklichen Profis überlassen. Auch die alten Hasen verbrennen sich da oft genug die Finger. So frustrierend es ist: Du kannst nur wenig tun. Dem Newsmaster des einspeisenden Systems eine Mail schicken, ist noch die vielversprechendste Möglichkeit. Dazu musst Du wieder Header analysieren, was nicht ganz einfach ist. Path und NNTP-Posting-Host sind die interessantesten, alles weitere erfährst Du durch regelmässige Lektüre von de.admin.net-abuse.news. 7. Netiquette und Ermahnungen ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Worum geht es? -------------- Die Netiquette - eine Art Verhaltenscodex im Netz - kann ihr Ziel nur erfüllen, wenn sie auch befolgt wird. Nun gibt es immer wieder Leute, die sie nicht befolgen, sei es punktuell oder dauernd. Das ist lästig. Die Frage ist: was kann man dagegen tun, ohne das Gegenteil dessen zu erreichen, was man will? Wo liegt das Problem bei Ermahnungen? ------------------------------------- Manche User machen andere darauf aufmerksam, wenn diese die Netiquette nicht beachtet haben. Oft lösen sie dabei Trotzreaktionen aus - der andere tut nicht, worum man ihn bittet, sondern behält sein Fehlverhalten bei oder verschlimmert es noch. Ausserdem entwickeln sich oft an solchen Ermahnungen Off-Topic-Diskussionen. Die Gefahr dabei ist, dass sich solche Diskussionen hochschaukeln, dass die Diskussionsteilnehmer je länger desto ausfälliger werden, und dass man sich schliesslich gegenseitig Tiernamen und andere Nettigkeiten an den Kopf wirft. Dies ist nicht im Sinn der Netiquette und des Netzes. Soll man Ermahnungen ganz unterlassen? -------------------------------------- Nun, es gibt Leute, die diese Ansicht vertreten. Sie nennen jeden, der einen anderen ermahnt, "Netcop" oder "Oberlehrer" oder "Hausmeister" oder "Blockwart". Sich selbst bezeichnen sie als die "Liberalen". Andere, und der Schreiber dieser Zeilen gehört dazu, sind der Ansicht, dass ein uneingeschränktes "Laissez-faire" im Usenet nicht in Frage kommt. Allzu leicht kommt es sonst zu chaotischen Zuständen wie in manchen alt.*-Gruppen. "Netcops" sind nicht von Natur aus böse, sondern sie können eine positive Rolle spielen, um der Verwahrlosung der Netzkultur entgegenzuwirken. Aber: sie sollen "Nett-Cops" sein. Wie so oft macht auch hier der Ton die Musik. Was sollte man vermeiden? ------------------------- Zunächst eine Liste von Dingen, die manche Netcops tun, die sie aber im Interesse der Netzkultur und ihrer eigenen Ziele lieber unterlassen sollten. Manchmal ist dieses Verhalten gewiss verständlich, und es mag Einzelfälle geben, wo es ausnahmsweise angebracht ist, aber im Allgemeinen ist es besser, andere Wege der Ermahnung zu gehen. * Den anderen nach de.newusers.questions "einweisen". Die Gruppe de.newusers.questions ist für die Fragen von Neulingen und die Antworten von Experten gedacht. Sie kann diesen Zweck nicht erfüllen, wenn die Gruppe für Racheaktionen im Sinne von "Du benimmst Dich wie ein Neuling, lies erstmal dnq" missbraucht wird. Die richtigen Gruppen für solche Fälle sind de.soc.netzkultur.umgangsformen oder de.alt.gruppenkasper. * Den anderen beleidigen oder öffentlich blossstellen. Dadurch löst man nur Trotzreaktionen aus. Ausserdem wirkt ein Netcop, der einerseits die Einhaltung der Netiquette fordert, sie andererseits aber selbst massiv verletzt, nicht gerade glaubwürdig, und "der andere hat angefangen" macht einen ausgesprochen kindischen Eindruck. * Einen Artikel posten, der ausschliesslich ermahnt. Wer einen Artikel postet, der ausschliesslich Ermahnungen wegen Netiquette-Verstössen enthält, startet aktiv einen Off-Topic-Thread. Ein Followup-To hilft nicht immer, und selbst wenn "der andere schuld ist" am Off-Topic-Thread, weil er das Followup-To nicht beachtet hat - der Thread ist da, und er nervt. Ganz abgesehen davon, dass das Argument "Du hast mich hier angemacht, ich antworte hier" nicht von der Hand zu weisen ist, besonders, wenn die Ermahnung tatsächlich unfreundlich war. * In einer Gruppe ermahnen, wo man sich sonst nicht aktiv beteiligt. Wer das tut, setzt sich leicht dem Verdacht aus, Netcopping sei sein Lebensinhalt. Wer sich in der Gruppe vor allem durch Ermahnungen hervortut, ist selten beliebt. Wer durch Sachkompetenz auffällt, darf sich eher auch mal ein Wort zur Netiquette erlauben. Auf so jemanden hören die Leute auch eher. Merke: Ein schlechter Netcop macht andere nieder, um sein Selbstvertrauen zu stärken. Ein guter Nett-Cop hat bereits Selbstvertrauen, so dass er es nicht nötig hat, auf Kosten des anderen seine Überlegenheit zu beweisen. Und was kann man tun? --------------------- Es haben sich in der Vergangenheit vor allem zwei Wege als sinnvoll erwiesen: 1. Ermahnung per Mail. Damit hat man schon einmal vermieden, dass sich ein Off-Topic-Thread entwickelt, und der Ermahnte fühlt sich auch nicht öffentlich blossgestellt. Dieses Gefühl kann nämlich auch dann hervorgerufen werden, wenn der Ermahnende es gar nicht beabsichtigt. 2. Beiläufige Bemerkung in einem kompetenten Artikel zur Sachfrage. Beantworte dem anderen zuerst seine Frage, und beantworte sie richtig, dann ist er viel eher bereit, auf Dich zu hören. Und selbst wenn nicht, ist die Gefahr, dass er ausfällig wird, wesentlich geringer. Wer wird denn schon jemanden beschimpfen, der ihm gerade eben so freundlich geholfen hat? Egal, welchen der beiden Wege Du wählst: sei freundlich. Schon die antiken Rhethoriker wussten, dass man zuerst beim anderen eine positive Einstellung gegenüber dem, was man ihm sagen will, hervorrufen muss. Captatio benevolentiae nannten sie das, und sie hatten recht. Wieviel mehr sind wir bereit, auf jemanden zu hören, der freundlich mit uns umgeht! Weitere Punkte, die die Erfolgschance einer Ermahnung zur Netiquette erhöhen können: * Einleuchtende Argumentation. Natürlich, es steht in der Netiquette. Natürlich, wer in einen fremden "Kulturkreis" kommt, sollte sich zuerst einmal an die dortigen Gepflogenheiten halten, auch wenn sie ihm nicht unmittelbar einleuchten. Du und ich, wir wissen das. Aber einem Neuling macht dies oft Mühe. Versuche, ihn zu überzeugen. Klar kannst Du den Trumpf "ich kenne mich aus damit, vertrau mir" ausspielen, aber wenn es Dein einziger Trumpf ist, wirst Du wenig Erfolg haben. * Jeder hat selbst ein Interesse daran, die Netiquette einzuhalten. Zeige dem anderen, welche Vorteile er hat, sich an die Netiquette zu halten. Dies ist besonders Punkten wie "aussagekräftige Subjects", "in die passende Gruppe posten", "verständlich und sinnvoll quoten" Erfolg versprechend. * Versteife Dich nicht darauf, die Welt retten zu müssen. Wenn sich der andere nicht einsichtig zeigt oder gar beginnt, Dich zu beschimpfen, so nimm es gelassen. Ein Filter schont Deinen Blutdruck. Du bist nicht dafür verantwortlich, dass alle Netiquette-Missachter ihre wohlverdiente Ermahnung bekommen. Die Netiquette ist durch einen breiten Konsens gedeckt, daher wird ein anderer in die Lücke springen, wenn Du einmal keine Ermahnung schickst. Merke: ein guter Nett-Cop verbessert das Gruppenklima. Wenn sich das Gruppenklima verschlechtert, sollte er in sich gehen und sich fragen, ob das, was er tut, noch dem Ziel dient, das er verfolgt. Kann man die Netiquette ändern? ------------------------------- Klare Frage, klare Antwort: Jein. Die Netiquette ist in erster Linie ein ungeschriebener Verhaltens-Codex. Erst in zweiter Linie gibt es niedergeschriebene Fassungen. Manche davon (z.B. RFC 1855) kann man nicht ändern, andere kann man ändern. Wenn im de-Usenet von "der Netiquette" die Rede ist, so bezieht sich dies meist auf den Text "Netiquette für de.*" aus der Gruppe de.newusers.infos. Diesen Text kann man ändern, indem man den Maintainer überzeugt, dass er geändert werden muss, oder indem man den Moderator der Gruppe de.newusers.infos überzeugt, dass er ihn durch einen anderen Text eines anderen Maintainers ersetzen soll. Es gab einmal eine Abstimmung zur Netiquette. Um diese Abstimmung ranken sich mannigfaltige Missverständnisse, etwa, dass die Netiquette "beschlossen" worden sei, oder dass man sie durch ein RfD/CfV-Verfahren ändern könnte. Beides ist falsch. Es wurde nicht die Netiquette beschlossen, sondern die Frage gestellt, ob die (v.a. stilistisch, z.T. aber auch inhaltlich) überarbeitete Fassung eine Verbesserung gegenüber der früheren Fassung darstellt. Und in Zukunft hat ein RfD/CfV-Verfahren zur Netiquette auch nur dann Sinn, wenn der Maintainer der Netiquette erklärt, dass er das Ergebnis dieses Verfahrens auch umsetzen werde. Dazu zwingen kann man ihn nicht. Der Maintainer der Netiquette wird dann ein offenes Ohr für Änderungsvorschläge haben, wenn sich herausstellt, dass die Netiquette den Netzkonsens nicht (mehr) adäquat wiedergibt. Er wird dann ein weniger offenes Ohr haben, wenn jemand seine private Vorstellung vom Usenet in der Netiquette verewigt sehen will. 8. Usenet und der Rest des Netzes ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Was hat der Rest des Netzes mit dem Usenet zu tun? -------------------------------------------------- Man kann das Usenet auch mitgestalten, indem man in anderen Medien über das Usenet informiert. Die Art und Weise, wie diese Information geschieht, beeinflusst das Bild, das Leute, die neu ins Usenet kommen, vom Usenet haben. Denn nicht selten haben sie dieses Bild aus einem anderen Teil des Netzes mitbekommen (v.a. WWW). Usenet und WWW -------------- Jeder kommt heute überall Speicherplatz für Webseiten nachgeworfen... warum sollte man da nicht ein paar Webseiten mit Usenetbezug veröffentlichen? Das kann vieles sein: * Man kann FAQs und andere regelmässige Postings auch über WWW zugänglich machen. Dies macht es leichter, im Usenet auf eine (gleichbleibende) Quelle zu verweisen. * Man kann eine "Best of"-Seite führen, auf der "klassische" Postings aus der Gruppe zusammengestellt werden. * Anstatt noch ein selten besuchtes Webboard zu eröffnen, kann man auf bestehenden Webseiten zu einem Thema auf die zu diesem Thema passende Newsgruppe hinweisen. * Man kann Listen von Newsgruppen zu bestimmten Themengebieten zusammenstellen und pflegen, um Neueinsteigern das Finden der richtigen Newsgruppe zu erleichtern. * Man kann Linklisten zu Themen pflegen, die in der Newsgruppe immer wieder zur Sprache kommen. * Man kann eine Seite mit Photos der Regulars einer Gruppe ins Netz stellen. Dies ist nur eine kleine Auswahl von Möglichkeiten, die es gibt und die auch rege benutzt werden. Der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Usenet und E-Mail ----------------- E-Mail ist im Usenet sozusagen "eingebaut". Usenet-Artikel und E-Mail-Nachrichten haben ein sehr ähnliches Nachrichtenformat, bei beiden steht die E-Mail-Adresse des Autors im From-Header, und bei beiden kann man daher mit dem Autor per E-Mail in Kontakt treten. Von daher ist es nicht weiter erstaunlich, dass E-Mail im Usenet eine grosse Rolle spielt. Einige mögliche Anwendungen von E-Mail zur Mitgestaltung des Usenets sind die folgenden: * Private oder vom Thema abdriftende Diskussionen per Mail weiterführen. Es ist aktive und rücksichtsvolle Mitgestaltung, wenn man das Usenet von solchen Diskussionen möglichst frei hält. * Aus manchen Newsgruppen sind auch Mailinglisten hervorgegangen. Auf diesen Mailinglisten werden Themen diskutiert, die mit der Gruppe in Zusammenhang stehen, aber trotzdem nicht in die Gruppe gehören, weil sie nur für einen kleinen Teil der Leser relevant sind. Somit ist das Betreiben von Mailinglisten unter Umständen auch ein Weg, um das Usenet mitzugestalten. * Wann immer man irgendetwas, das in dieser FAQ vorgeschlagen wird, nicht allein, sondern zu mehreren machen will, ist E-Mail das Mittel der Wahl zur internen Kommunikation. Beispiele: gemeinsames Arbeiten an einer FAQ; gemeinsames Vorschlagen einer neuen Newsgruppe; Moderation einer Newsgruppe durch ein Moderationsteam. Dies sind natürlich längst nicht alle Anwendungen von E-Mail im Zusammenhang mit dem Usenet, aber es sind diejenigen, die in Bezug auf das Mitgestalten des Usenets die wichtigsten sind. Usenet und IRC -------------- IRC - Internet Relay Chat - ist schriftliche Kommunikation in Echtzeit. Die Gepflogenheiten im IRC sind deutlich anders als im Usenet. Während es hier im Usenet z.B. üblich ist, unter seinem richtigen Namen zu posten, legen sich im IRC alle ein Pseudonym zu. Trotz der unterschiedlichen Kommunikationskultur treffen sich einige Usenetter, die sich aus einer Gruppe kennen, auch im IRC. Es gibt IRC-Channels (so heissen die Diskussionsgruppen im IRC), die geradezu zum Treffpunkt für die Regulars bestimmter Gruppen geworden sind. Das hat natürlich nur indirekt mit "aktiver Usenet-Mitgestaltung" zu tun. Immerhin: es verbessert das allgemeine Diskussionsklima, wenn sich die Diskussionspartner auch aus anderen Medien kennen. Direkter ist der Bezug zu aktiver Usenet-Mitgestaltung, wenn man IRC als Kommunikationsmedium benutzt, um Usenet-Aktivitäten zu koordinieren. Es kann zum Beispiel vorkommen, dass sich ein Moderationsteam zur virtuellen Krisensitzung im IRC trifft. 9. Usenet und Real Life ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Entgegen anderslautenden Gerüchten hat das Usenet durchaus etwas mit dem Real Life ausserhalb des Netzes zu tun. Usenet und Real Life stehen in Wechselwirkung, und Usenet kann durch Real-Life-Aktivitäten mitgestaltet werden. Ich nenne hier drei Beispiele (weitere Vorschläge sind willkommen): Usertreffen, Vereine zu netzpolitischen Themen und Leserbriefe. Usertreffen ----------- In manchen Gruppen gibt es - einmalig oder regelmässig - Usertreffen. Manchmal sind es Parties, manchmal sind es Workshops, und manchmal ist es eine gelungene Mischung aus beidem. Durch die Teilnahme an solchen User-Treffen kannst Du Deinen Usenet-Horizont erweitern. Wenn Du mit Namen auch Gesichter verbindest, wirst Du anders an die Diskussionen herangehen, und mehr davon proftiieren. Du kannst Dir grosse Verdienste für das Usenet erwerben, wenn Du selbst solche Treffen (mit-)organisierst. Netzpolitische Vereine ---------------------- Das Internet, und in diesem Zusammenhang auch das Usenet, gerät immer mehr ins Blickfeld der Politik: Urheberrecht, Kryptographie, Meinungsfreiheit, Strafbarkeit von Links, Pornographie sind nur einige der Themen, die regelmässig für Schlagzeilen in der Öffentlichkeit und Reaktionen der Politiker führen. Leider ist die Sachkenntnis vieler Politiker und politischer Behörden zu netzadministrativen Themen oft erschreckend schlecht. Dies führt dazu, dass Politiker Massnahmenn erwägen, die völlig an der Netzrealität vorbeigehen. Manche dieser Massnahmen würden, sollten sie umgesetzt werden, das Funktionieren des Netzes gefährden. Netzpolitische Vereine versuchen, eine Lobby aufzubauen, um solche politischen Massnahmen, die das Funktionieren des Netzes gefährden würden, zu verhindern. Auf nationaler Ebene organisierte Vereine dieser Art sind: * FITUG e.V. in Deutschland (http://www.fitug.de) * SIUG (Swiss Internet User Group) in der Schweiz (http://www.siug.ch) * VIBE.AT (Verein für Internet-Benutzer Österreichs (http://www.vibe.at) Leserbriefe ----------- Was für die Politik gilt, gilt auch für die Öffentlichkeit: Viele Leute haben ein schiefes Bild vom Internet, und in diesem Zusammenhang auch vom Usenet. Ungenaue Berichterstattung in den Medien trägt das ihre dazu bei, dass dieses Bild noch schiefer wird. Bei solch ungenauer Berichterstattung ist der klassische Leserbrief (sei es per Schneckenpost, Fax oder E-Mail) eine sinnvolle Reaktion. Die Leserbrief-Seiten gehören immer noch zu den meistgelesenen in den Printmedien. So kann man das Bild, das die Öffentlichkeit über das Netz hat, beeinflussen. 10. Credits ~~~~~~~~~~~ Danke an Uwe Tetzlaff, Alexander Stielau, Thomas Hochstein und Nils Ketelsen für fixfertige Textabschnitte und an zahlreiche nicht namentlich genannte Diskutierende für verschiedene Kommentare und Vorschläge. Adrian Suter