Initial checkin. 2000-08-10
authorAdrian Suter <faq@wortrei.ch>
Thu, 10 Aug 2000 00:00:00 +0000 (00:00 +0000)
committerThomas Hochstein <thh@inter.net>
Mon, 2 May 2011 13:48:34 +0000 (15:48 +0200)
Signed-off-by: Thomas Hochstein <thh@inter.net>
.gitattributes [new file with mode: 0644]
mitgestalten [new file with mode: 0644]

diff --git a/.gitattributes b/.gitattributes
new file mode 100644 (file)
index 0000000..176a458
--- /dev/null
@@ -0,0 +1 @@
+* text=auto
diff --git a/mitgestalten b/mitgestalten
new file mode 100644 (file)
index 0000000..ebc0f4d
--- /dev/null
@@ -0,0 +1,1250 @@
+Archive-name: de-admin/mitgestalten
+Posting-frequency: weekly
+Last-modified: 2000-08-10
+URL: http://www.wortrei.ch/usenet/netzkultur/mitmach-faq.php3
+URL: http://www.kirchwitz.de/~amk/dai/mitgestalten
+
+    Wie kann ich das Usenet aktiv mitgestalten?
+    ===========================================
+
+1. Einleitung
+~~~~~~~~~~~~~
+
+Worum geht es in diesem Text?
+-----------------------------
+
+Usenet lebt nicht vom Konsumieren, sondern vom Mitmachen. Es kann von
+seinen Benutzern (Usern) aktiv mitgestaltet werden. Dieser Text soll
+aufzeigen, wie man als Durchschnittsuser in dieser Richtung aktiv werden
+kann.
+
+Oft geht das Nutzen und das Mitgestalten Hand in Hand. Ein Usenet, in dem
+viele aktiv mitmachen und mitgestalten, ist für den einzelnen ein
+nützlicheres und sinnvolleres Medium als ein Usenet, in dem alle nur das
+Nötigste tun. Daher sind "Usenet aktiv mitgestalten" und "Usenet noch
+sinnvoller nutzen" zwei Seiten ein und derselben Medaille.
+
+
+Wer ist Zielgruppe dieses Textes?
+---------------------------------
+
+Der Text soll zeigen, wie *jeder* Usenet-Teilnehmer etwas zum guten
+Funktionieren des Netzes beitragen kann. Er spricht also ausdrücklich aus
+der Perspektive des *Benutzers*, nicht aus der Sicht des
+Newsserver-Administrators oder des Programmierers von News-Software.
+
+Allerdings setzt eine aktive Mitgestaltung des Usenets voraus, dass man das
+Usenet und seine Sitten und Gebräuche bereits einigermassen kennt. Bei wem
+dies nicht zutrifft, der möge zunächst einmal etwas Zeit in die Lektüre der
+Texte in de.newusers.infos investieren.
+
+
+Welche Möglichkeiten gibt es, das Usenet aktiv mitzugestalten?
+--------------------------------------------------------------
+
+Hier eine kleine Übersicht. Die einzelnen Punkte werden weiter unten
+ausgeführt, auch die hier möglicherweise noch kryptisch anmutenden
+Abkürzungen werden dort erklärt:
+
+* FAQs oder andere Infopostings => 2
+
+* Moderieren von Gruppen => 3
+
+* Beteiligung an den Gruppeneinrichtungsverfahren
+   (als dan*-Regular, Proponent, Mentor, GVV, dana-Moderator,
+   de.alt.admin-Regular) => 4 (de.!alt), 5 (de.alt)
+
+* Spam-Bekämpfung => 6
+
+* Netiquette und Ermahnungen => 7
+
+* Usenet und andere Medien => 8
+
+* Usenet und Real Life => 9
+
+Warnung: bei manchen dieser Aktivitäten benötigt man viel
+Fingerspitzengefühl und eine dicke Haut. Nur allzu leicht erreicht man das
+Gegenteil dessen, was man erreichen möchte.
+
+
+2. FAQs und andere Infopostings
+~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
+
+Ich habe da meine Lieblingsgruppe, wo ich schreibe und Fragen
+-------------------------------------------------------------
+beantworte...
+--------------
+
+Gratuliere! Solche Leute braucht das Usenet. Du hast den ersten Schritt zur
+aktiven Mitgestaltung bereits getan.
+
+...aber nun haben wir in dieser Gruppe ein paar Probleme...
+-----------------------------------------------------------
+
+Lass mich raten: Off-Topic-Threads, sich ewig wiederholende Fragen,
+Verkaufsanzeigen, Beleidigungen... stimmts? Und nun möchtest Du wissen, was
+dagegen zu tun sei?
+
+Ach, wenn ich doch eine Patentlösung hätte... Leider gibt es die nicht. Was
+sich in der einen Gruppe bewährt, kann in der anderen scheitern, und was
+beim einen User eine Verhaltensänderung zum Guten hervorruft, bewirkt beim
+anderen eine Trotzreaktion.
+
+Trotzdem, es gibt ein paar bewährte Lösungsansätze. Dazu gehört das Posten
+von regelmässigen Informationen: FAQs und Infopostings.
+
+(Manche reservieren übrigens den Ausdruck "FAQ" für die einzelnen Fragen
+und nennen die Sammlung dann "FAQL" für "FAQ list". Ich verwende FAQ pars
+pro toto auch für die Sammlung der Fragen und Antworten.)
+
+
+FAQ
+---
+
+Eine FAQ ist eine Sammlung von häufig gestellten Fragen (frequently asked
+questions) und natürlich den Antworten darauf. Klassisch ist eine FAQ auch
+in einem solchen Frage- und Antwortstil aufgebaut. Eine FAQ kann das
+gesamte Gruppenthema zum Thema haben, oder auch nur einen Teilbereich
+dessen, was in der Gruppe diskutiert wird.
+
+
+Glossar, Abkürzungsverzeichnis
+------------------------------
+
+Eine etwas abgespeckte Form einer FAQ ist ein Glossar oder ein
+Abkürzungsverzeichnis. Sie können helfen, wenn in einer Gruppe immer wieder
+Fragen der Art "wovon sprecht Ihr überhaupt? Ich verstehe dieses und jenes
+Wort nicht" kommen.
+
+
+Zusammenhängender Infotext
+--------------------------
+
+Statt einer klassischen FAQ im Frage-Antwort-Stil kann auch ein
+zusammenhängender Infotext sehr sinnvoll sein. Da er nicht die Fragen als
+Leitlinie nehmen kann, ist es wichtig, ein anderes übersichtliches
+Gliederungsprinzip zu finden.
+
+
+Infos zu gruppenspezifischen Verhaltensregeln
+---------------------------------------------
+
+Hier geht es, anders als in einer klassischen FAQ, nicht so sehr um
+inhaltliche Fragen zum Gruppenthema, sondern um formale Fragen zum
+Verhalten der User.
+
+Selbstverständlich kann es nicht darum gehen, einfach die Netiquette in ein
+wenig abgewandelter Form in jede Gruppe zu pu^Hosten. Trotzdem können
+solche Infopostings sinnvoll sein, wenn sie mit gruppenspezifischen
+Informationen angereichert sind. Solche können zum Beispiel sein:
+- Die Charta der Gruppe;
+- Hinweis auf (und Abgrenzung von) themenverwandten Gruppen;
+- Hinweis auf passende de.markt-Gruppe/WWW-Forum/Mailingliste
+   für Kleinanzeigen;
+- Subject-Tags und andere Subject-Gepflogenheiten in der Gruppe.
+
+Dazwischen kann man auch den einen oder anderen allgemeineren Punkt
+unterbringen (sinnvoll quoten; Followup-To beachten; etc.), was vor allem
+dann sinnvoll ist, wenn der entsprechende Punkt regelmässig für
+Off-topic-Diskussionen in der Gruppe sorgt.
+
+Bei dieser Art von Infopostings ist übrigens ein Followup-To: poster zu
+empfehlen, da Diskussionen über diese Fragen in der entsprechenden Gruppe
+meist off-topic sind.
+
+
+Was muss ich beim Posten solcher Infotexte beachten?
+----------------------------------------------------
+
+*Akzeptanz:* Wenn sich an dem Infotext regelmässig Off-Topic-Diskussionen
+entzünden, wenn er vom Stammpublikum der Gruppe nicht akzeptiert wird, dann
+ist etwas faul, und Du solltest ihn überarbeiten.
+
+*Mitstreiter:* Wenn mehrere Leute an einer FAQ mitarbeiten, wird sie
+inhaltlich vielseitiger, aber nicht nur das: wenn alle diese Leute auch mit
+unterschreiben, bekommt die FAQ mehr Gewicht, vor allem, wenn die
+Mitstreiter in der Gruppe auch sonst durch kompetente Diskussionsbeiträge
+auffallen.
+
+*Killfilefähigkeit:* Man sollte es den Lesern der Gruppe so einfach wie
+möglich machen, den Text automatisch zu ignorieren. Bewährt hat sich dazu
+z.B. ein gleichbleibendes Subject, das am Anfang das Datum der letzten
+Änderung und/oder am Ende eine Versionsnummer enthält. Dann sieht jeder
+gleich, wann sich eine Änderung ergeben hat und sich die Lektüre lohnt,
+obwohl man den Text eigentlich schon kennt.
+
+*Anmeldung bei de.answers:* Die Gruppe de.answers ist ein Sammelbecken für
+FAQs und andere Infotexte, die regelmässig gepostet werden. Ein
+hoffnungsvoller FAQ-Schreiber-Neuling sollte einmal darin schmökern, um
+sich Anregungen zur Form von FAQs zu holen. Eine halbwegs ausgereifte FAQ
+kann und soll man bei der Moderation von news.answers anmelden und
+regelmässig in de.answers posten. Wie das geht, steht - natürlich - in der
+entsprechenden FAQ in de.answers (und de.admin.news.misc). Sinnvoll ist es
+allerdings nur bei Infopostings, deren Schwerpunkt auf inhaltlichen Fragen
+und nicht auf Verhaltensfragen liegt.
+
+
+Kann ich irgendwo Beispiele solcher FAQs, Infopostings etc. sehen?
+------------------------------------------------------------------
+
+Der Text, den Du liest, ist so ein Posting, aber das hast Du vermutlich
+nicht gemeint...
+
+Für eher kurze regelmässige Postings, schau Dir einmal die folgenden an:
+
+Kürzestfassung:
+* Infoposting de.rec.spiele.misc
+
+Verweis auf Charta und Netiquette, evtl. plus Ressourcen/Links zum Thema
+der Gruppe:
+* Infoposting de.rec.buecher
+* Infoposting de.etc.notfallrettung
+   (http://www.rz.tu-ilmenau.de/~brobbel/Feuer/Info_den.html)
+* Parkordnung de.talk.jugend
+   (http://www.akallabeth.de/dtju/dtju-faq.html)
+
+Wie oben, zusätzlich Glossar und Verhaltenshinweise:
+* Infoposting de.rec.tv.simpsons
+
+Für Beispiele für ausgewachsene FAQs führt kein Weg an de.answers vorbei.
+Lass Dich aber nicht abschrecken von der Länge der dortigen (z.T.
+mehrteiligen) Postings: auch diese FAQs haben einmal klein angefangen.
+
+
+Oft lesen die Neulinge aber solche regelmässigen Postings gar nicht...
+----------------------------------------------------------------------
+
+Richtig erkannt. Drum ist es sinnvoll, auf die FAQ oder andere Infopostings
+hinzuweisen. Dies kann zum Beispiel in einer Antwort auf eine konkrete
+Frage sein: "Die Antwort auf Deine Frage findest Du in der FAQ, Punkt 4.2,
+unter http://www.do.main/faq.html" - der Fundort sollte möglichst präzise
+angegeben werden, damit der Fragende die Antwort gut findet und so die FAQ
+als sinnvolles Hilfsmittel schätzen lernt.
+
+Solche Hinweise auf die FAQ können aber auch in der Signatur geschehen. Am
+besten ist es, wenn mehrere Vielposter in der Gruppe eine solche Signatur
+verwenden:
+
+"--
+Fragen zu dieser Gruppe? Eine Liste von häufig gestellten Fragen und
+Antworten (FAQ) findest Du unter http://www.do.main/faq.html oder alle zwei
+Wochen unter dem Subject "FAQ de.foo.bar" hier in der Gruppe."
+
+So ähnlich geschah es in de.comp.os.unix.linux.newusers, als diese Gruppe
+noch existierte, leider mit mässigem Erfolg. Noch einen Schritt weiter
+gehen manche Regulars von de.newusers.questions: sie bringen nicht nur
+Hinweise auf FAQs, sondern direkt die Antworten auf häufig gestellte
+Fragen in der Signatur unter. Es gibt eine Sammlung von Beispiel-Signaturen
+(http://www.westfalen.de/paefken/de.newusers/Signaturen.txt), die unter die
+Postings gesetzt werden. So sehen alle Leser nicht nur die Antwort auf die
+konkret gestellte Frage, sondern auch noch eine zusätzliche Information.
+
+Das Signaturprojekt in dnq ist das am weitesten ausgestaltete. Es gibt
+weitere Projektchen, zum Beispiel die "Initiative fuer mehr Demokratie im
+Usenet", in der einige Netizens in ihrer Signatur auf die Möglichkeit zur
+Mitdiskussion und Abstimmung über neue Gruppen in de.admin.news.groups
+hinweisen.
+
+
+3. Moderieren von Gruppen
+~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
+
+Worum geht es?
+--------------
+
+Manche Newsgruppen sind moderiert, das heisst: wer etwas veröffentlichen
+will, schickt den Artikel per Mail an den Moderator, der prüft, ob er in
+der Gruppe veröffentlicht werden soll, gegebenenfalls Anpassungen vornimmt
+und ihn dann postet (oder auch nicht). Moderierte Gruppen haben den
+Vorteil, dass viele ärgerliche Postings (Spam, Off-Topic-Threads, fehlende
+Followup-To-Header etc.) vermieden werden können. Nachteile gibt es aber
+auch: Eine Moderation gibt zu tun und führt zu Verzögerungen.
+
+Durch die Moderationstätigkeit kann man das Usenet aktiv mitgestalten, weil
+der Moderator ja die Entscheidung darüber fällt, was in die Gruppe kommt
+und was nicht. Aber nicht nur das: bereits dadurch, dass man sich als
+Moderator zur Verfügung stellt, kann man das Usenet aktiv mitgestalten,
+denn nur, wenn es auch einen Moderator gibt, kann eine moderierte Gruppe
+überhaupt funktionieren.
+
+
+Was sind die technischen Voraussetzungen zum Moderieren einer Gruppe?
+---------------------------------------------------------------------
+
+Man muss den Postings einen Approved- und Sender-Header hinzufügen können.
+Das ist das Minimum. Oft ist es nötig oder sinnvoll, auch References,
+Message-ID und andere Header (auch X-Header) selbst setzen zu können. Bei
+manchen gängigen (Windows-)Newsreadern gibt es da Schwierigkeiten.
+
+Ausserdem sollte ein Moderator eine schnelle Mail- und Newsanbindung haben.
+Moderation führt ohnehin zu Verzögerungen, die sollte man nicht unnötig
+vergrössern, indem die Artikel irgendwo unterwegs herumgammeln.
+
+Sehr hilfreich ist natürlich eine eigene Mailadresse für Einreichungen für
+die moderierte Gruppe.
+
+
+Was für Gruppen werden moderiert?
+---------------------------------
+
+Moderiert werden vor allem Info- und Announce-Gruppen.
+
+Unter einer Info-Gruppe verstehe ich hier eine Gruppe, in der regelmässig
+dieselben Infotexte veröffentlicht werden. Dies kann aus mehreren Gründen
+geschehen: die Gruppe, in der die Infotexte entstanden sind, ist sehr voll,
+und sie werden vor allem von Newbies, an die sie sich richten, nicht
+gefunden; es gibt Infotexte zu einem Themenkomplex über mehrere Gruppen
+verteilt, die sinnvollerweise an einem Ort gesammelt werden sollen. Beispiele
+für solche Gruppen sind de.newusers.infos, de.admin.infos,
+de.rec.sf.babylon5.infos, de.comp.os.unix.linux.infos und das grosse
+Sammelbecken de.answers.
+
+Announce-Gruppen nenne ich hier Gruppen, die (wer hätte das gedacht?)
+Ankündigungen im weitesten Sinn enthalten. Man kann vieles ankündigen: neue
+Webseiten, Usenet-Abstimmungen, Gerichtsurteile, offene Stellen - alles
+Themen, für die es im de-Usenet derzeit eine passende Annnounce-Gruppe
+gibt.
+
+Sinn von Announce-Gruppen ist es, die Ankündigungen von den dazugehörenden
+Diskussionen getrennt lesen zu können. So kann zum Beispiel jemand quasi
+nebenbei die Gruppe de.admin.news.announce lesen, in der nicht viele
+Artikel erscheinen. Sobald ihn ein Thema besonders interessiert, kann er
+de.admin.news.groups abonnieren und dort mitdiskutieren - und, sobald das
+Thema dort ausdiskutiert ist, die Gruppe wieder abbestellen. So kann er
+sicher sein, nichts zu verpassen, ohne die trafficstarke Gruppe
+de.admin.news.groups ständig verfolgen zu müssen. Ein weiteres Ziel von
+Announce-Gruppen ist es, Archivierung zu erleichtern (das war bei
+de.rec.film.kritiken das Hauptargument für die Einrichtung).
+
+
+Kann man auch Diskussionsgruppen moderieren?
+--------------------------------------------
+
+Das ist eine Frage für Radio Eriwan: "Im Prinzip ja."
+
+In der de.*-Hierarchie sind moderierte Diskussionsgruppen (noch?) eine
+grosse Seltenheit. Früher gab es de.soc.politik.moderiert, aber
+Diskussionen wollten dort nie so richtig Fuss fassen (die Gründe dafür sind
+umstritten). Heute gibt es de.comp.os.unix.linux.moderated und
+de.etc.selbsthilfe.missbrauch.
+
+Moderierte Diskussionsgruppen haben den Nachteil, dass Diskussionen durch
+die Moderation verzögert werden: alles geht ja nicht direkt in die Gruppe,
+sondern wird zuerst dem Moderator vorgelegt. Da dieser selten
+vierundzwanzig Stunden am Tag am Rechner sitzt, ist eine Moderation immer
+ein Nadelöhr.
+
+Aus diesem Grund muss man sich im Einzelfall gut überlegen, ob es sich
+wirklich lohnt, diese Nachteile in Kauf zu nehmen, um die Vorteile einer
+moderierten Gruppe (es kann nicht jeder jeden Mist posten, daher ist die
+Qualität der Postings höher) zu bekommen.
+
+
+Könnte man nicht viele Moderationsaufgaben automatisieren?
+----------------------------------------------------------
+
+Doch. Das Problem ist nur: es ist keineswegs trivial, gewisse Dinge einem
+Computer beizubringen. Zu einem Thema passende Artikel von unpassenden zu
+unterscheiden ist eine Herausforderung für ein Script und dessen
+Programmierer.
+
+Trotzdem gibt es einige Massnahmen, um Moderation zu automatisieren:
+
+*Posting-Scripts*: Der Moderator muss beim Posten in die Gruppe immer
+wieder dasselbe tun: Approved- und Sender-Header setzen, Followup-To
+setzen, eine Signatur anhängen u.a.m. In Info-Gruppen kommt dazu, dass die
+Artikel jeweils in regelmässigen Abständen (z.B. wöchentlich) erscheinen
+sollen. Solche Aufgaben kann ein Posting-Script übernehmen, das recht
+einfach zu programmieren ist (aber fragt bitte nicht _mich_).
+
+*Whitelist*: Man kann eine Liste von Leuten führen, die erfahrungsgemäss
+Artikel schreiben, die in die Gruppe passen, und diesen das Posten ohne
+Umweg über den menschlichen Moderator erlauben. Ein Moderationsbot postet
+die Artikel dieser Leute direkt.
+
+*Blacklist*: Das Gegenteil einer Whitelist, nämlich eine Liste von Leuten,
+die erfahrungsgemäss unpassende Artikel schreiben. Einreichungen dieser
+Leute kann man von einem Moderationsbot entsprechend kennzeichnen und in
+der Prioritätenliste weit hinten einreihen lassen.
+
+*Auto-Responder*: Ein Autoresponder gibt einem, der einen Artikel
+eingereicht hat, eine automatische Antwort. Dies können z.B. Hinweise sein,
+wie man auf die Whitelist drauf (oder von der Blacklist herunter) kommt,
+die Charta/FAQ der Gruppe, Hinweise auf andere Informationsquellen u.a.m.
+Der Autoresponder kann auch auf verschiedenartige Artikel nach bestimmten
+Kriterien mit verschiedenen Hinweisen reagieren.
+
+*Keywords und andere Artikel-Eigenschaften*: Ein Moderationsbot kann ein
+Posting automatisch auf bestimmte Schlüsselwörter oder andere Eigenschaften
+(Quote-Zeichen, References-Header) prüfen und so bestimmte Artikel
+automatisch als "verdächtig" abweisen. Natürlich sollte der Einreichende
+darauf (durch einen Autoresponder) hingewiesen werden, und es sollte ihm
+auch gesagt werden, wie er gegebenenfalls den menschlichen Moderator direkt
+erreicht. Es könnte ja sein, dass das "böse" Schlüsselwort nur in einem
+Zitat vorgekommen ist und sein Artikel völlig in Ordnung war.
+
+
+Welche Kompetenzen sollte eine Moderatorin oder ein Moderator
+-------------------------------------------------------------
+mitbringen?
+------------
+
+Wer eine Gruppe moderieren möchte, sollte sich zuerst einmal selbst mit dem
+Thema der Gruppe einigermassen auskennen. Schliesslich muss der Moderator
+entscheiden, ob ein Artikel in die Gruppe passt oder nicht. Ausserdem wird
+er (vor allem bei einer Info-Gruppe) dem Autoren eines (regelmässigen)
+Artikels Vorschläge zur Verbesserung machen. Allerdings ist diese
+Voraussetzung der thematischen Kompetenz meistens gegeben, denn als
+mögliche Moderatorinnen und Moderatoren bieten sich meist ohnehin nur Leute
+an, die an der entsprechenden Gruppe besonders interessiert sind.
+
+Dazu kommt eine gewisse technische Kompetenz, um beim Posten nicht Mist zu
+bauen. Da man als Moderator der einzige ist, der in eine Gruppe postet,
+ruhen alle Augen auf einem, wenn man einen Fehler macht. Bei Moderation
+"von Hand" sind die Anforderungen an das technische Wissen allerdings nicht
+so hoch, sehr wohl aber, wenn man Aufgaben automatisieren will.
+
+Sehr wichtig ist die soziale Kompetenz der Moderatorin oder des Moderators.
+Er soll die Autoren fair behandeln und (vor allem in Diskussionsgruppen mit
+kontroversen Themen) nicht eine Seite bevorzugen. Nur allzuschnell sind
+sonst die "Zensur!"-Rufer zur Stelle. Takt und eine verhältnismässig dicke
+Haut, um nicht auf jede Kritik oder jedes Maulen gleich übersensibel zu
+reagieren, sind (je nach Gruppe mehr oder weniger) wichtige Eigenschaften
+eines Moderators.
+
+
+4. Beteiligung an den Gruppeneinrichtungsverfahren in de.admin.news.*
+~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
+
+Worum geht es?
+--------------
+
+Woher kommen die Newsgruppen? Wie wird entschieden, welche es gibt, welche
+nicht, wie sie heissen, was das Thema sein soll und ob sie moderiert sind
+oder nicht?
+
+In de.* gibt es ein dazu ein geregeltes Verfahren. Es läuft in Kurzfassung
+so ab: zunächst gibt es einen Diskussionsaufruf (Request for Discussion,
+RfD) und eine Diskussion über die vorgeschlagene(n) Gruppe(n). Wenn ein
+mehr oder weniger guter Konsens erreicht wurde, wie die Gruppe heissen und
+was in ihr diskutiert werden soll, wird sie zur Abstimmung gestellt (Call
+for Votes, CfV). Erreicht sie eine qualifizierte Mehrheit, so wird sie
+eingerichtet.
+
+Informationen zu Feinheiten dieses Verfahrens und verwandten Verfahren
+finden sich in einer ganzen Reihe von Texten in de.admin.infos:
+- Einrichtung von Usenet-Gruppen in "de.*"
+- Erlaeuterungen zur Einrichtung neuer Gruppen in de.*
+- Missverstaendnisse in de.admin.news.groups
+- Neuwahl der de.admin.news.announce-Moderation
+
+RfDs, CfVs (gewöhne Dich schon einmal an diese Abkürzungen) und
+Abstimmungsergebnisse werden in de.admin.news.announce (kurz: dana)
+veröffentlicht. Die Diskussionen zu Vorschlägen, in denen es um (neue)
+Gruppen geht, werden in de.admin.news.groups (dang) geführt;
+de.admin.news.regeln (danr) dient der Diskussion der Einrichtungsregeln,
+ihrer Auslegung, und der Diskussion über Einsprüche; de.admin.news.misc
+(danm) schliesslich deckt alle weiteren Themen in diesem Zusammenhang ab
+(z.B. Personenwahlen).
+
+Eine Ausnahme sind die Gruppen in de.alt.*, dort gilt ein vereinfachtes
+Verfahren (siehe unten).
+
+
+Als dan*-Regular mitmischen
+---------------------------
+
+Die einfachste Möglichkeit, mitzumischen, ist (wie immer im Usenet):
+mitdiskutieren. Hier ist de.admin.news.groups die wichtigste Gruppe,
+de.admin.news.regeln ist für den Anfänger etwas abschreckend, da dort
+bisweilen sehr spitzfindig über Detailprobleme eines Verfahrens diskutiert
+wird.
+
+Voraussetzungen zum Mitdiskutieren gibt es keine ausser den üblichen: das
+Interesse am Gruppenthema, die Bereitschaft, die "Standardargumente" zu
+berücksichtigen, der Wille, sachlich etwas zur Diskussion beitragen zu
+wollen.
+
+
+Als Proponent Vorschläge einbringen
+-----------------------------------
+
+Der "Proponent" ist diejenige, der eine Diskussion über eine Gruppe
+anreisst. Er reicht den 1.RfD bei moderator@dana.de ein, er verfolgt die
+Diskussion in dang, er nimmt dort gemachte Verbesserungsvorschläge auf,
+wenn er sie sinnvoll findet, er begründet seine Ablehnung, wenn er sie
+nicht sinnvoll findet, er reicht weitere RfDs ein, er verfasst den CfV und
+sucht einen Wahlleiter (dieser kann auch er selber sein, oder er wendet
+sich an die GVV, siehe unten).
+
+Proponent kann jeder werden, der sich dazu berufen fühlt, die
+Neueinrichtung einer Gruppe vorzuschlagen. Sinnvollerweise sollte er sich
+mit dem Thema, für das er eine neue Gruppe vorschlägt, auskennen, und die
+Gruppe(n), in denen dieses Thema bereits jetzt on topic ist, mitlesen. Dass
+Proponent-Sein auch ein gewisses längerfristiges Engagement bedeutet - der
+Gruppeneinrichtungsprozess zieht sich über ein paar Wochen hin -, ist aus
+dem oben Geschilderten ersichtlich.
+
+Wichtig für Proponenten ist es, dass sie sich in dang schon ein wenig
+auskennen. Sie sollten das Einrichtungsverfahren grob kennen und auf die
+wichtigsten Standardargumente (vgl. den Artikel "Missverstaendnisse in
+de.admin.news.groups" in de.admin.infos) eine Antwort in petto haben. Auch
+viele der weiter unten bei Punkt 6 angegebenen Ratschläge für de.alt.admin
+gelten sinngemäss auch für die Diskussion in de.admin.news.groups.
+
+Wenn das Verfahren komplizierter zu werden droht - es werden z.B. in der
+Diskussion mehrere Alternativvorschläge, die einander ausschliessen,
+vorgebracht -, dann hilft oft ein Blick in die "FAQ: Entscheidungsfindung
+bei mehreren Moeglichkeiten".
+
+
+Als Mentor Proponenten unterstützen
+-----------------------------------
+
+Die Mentoren haben die Aufgabe, alle zu beraten, die die Einrichtung einer
+neuen Gruppe diskutieren möchten, eine vorhandene Gruppe löschen oder
+verschieben möchten oder sonst einen RfD in de.admin.news.announce und
+damit auch in de.admin.news.groups diskutieren und zum CfV bringen möchten.
+
+Im speziellen geht es darum, die jeweiligen Proponenten zu unterstützen und
+gemeinsam mit ihnen ihren Vorschlag so zu formulieren, dass er
+
+- der notwendigen Form entspricht;
+- die Sache des Proponenten vernünftig darstellt und von vornherein
+   bekannte Klippen umschifft bzw. klar erkennbare mögliche Probleme
+   darstellt;
+- eine ausreichende inhaltliche Begründung liefert;
+- die Moderation von dana möglichst weit inhaltlich entlastet;
+- um so eine fruchtbare RfD-Phase mit erfolgreichem CfV zu
+   erzielen.
+
+Die Mentoren versuchen sicherzustellen, dass vom zukünftigen Proponenten
+die im de-Usenet einschlägigen Texte gelesen werden, _bevor_ in dang der
+Sturm der Entrüstung losbricht, und ebenso, Proponenten von offenkundig
+unbrauchbaren Vorschlägen auf die Nichtdurchführbarkeit eines solchen
+Verfahrens hinzuweisen, um dang und die dana-Moderation zu entlasten.
+
+Um neue Vorschläge angemessen zu formatieren, hat einer der Mentoren einen
+RfD-Generator verfasst, dieser ist unter der URL
+http://www.detebe.org/cgi-bin/rfd.pl benutzbar.
+
+Mentor werden kann jeder, der sich gut genug mit den bestehenden Regeln zur
+Neueinrichtung von Gruppen und der gängigen Praxis in dang auskennt, um
+Leute, die genau dieses Verständnis nicht haben, ausreichend zu
+unterstützen.
+
+Die Mentoren sind unter der Sammeladresse mentoren@dana.de erreichbar, die
+derzeitigen Mentoren sind unter der URL
+http://www.dana.de/mod/mentoren.html abfragbar. Wenn Du selbst Mentor
+werden möchtest, dann schreibe eine kurze Mail an mentoren@dana.de.
+
+
+Als GVV Abstimmungen durchführen
+--------------------------------
+
+GVV steht für "German Volunteer Votetakers", es handelt sich um eine Gruppe
+von Freiwilligen, die Abstimmungen als Wahlleiter durchführen, wenn der
+Proponent dies nicht selbst tun kann oder will.
+
+Hier hat es sich als sinnvoll erwiesen, bereits selbst Abstimmungen
+durchgeführt zu haben (als Proponent und als Wahlleiter). Ausserdem sollte
+man eine Netzanbindung haben, die es erlaubt, für die eingesammelten
+Stimmen eine eigene Mailadresse (generell oder für jedes Verfahren eine
+eigene) einzurichten. Die Wahlauswertungssoftware (UseVote) funktioniert
+unter UNIX-Systemen. Es wird Dich aber niemand davon abhalten, eigene Ideen
+in dieser Hinsicht zu verwirklichen.
+
+Neben diesen technischen Fertigkeiten und ein wenig Zeit zum Vor- und
+Nachbereiten der Abstimmungen benötigt man auch ein dickes Fell, um
+allfällige Maulereien in den News und Einspruchszirkus ertragen zu können.
+
+Man muss die Einrichtungsregeln nicht auswendig herunterbeten können, aber
+sie doch einigermassen kennen, insbesondere jene Punkte, bei denen es um
+die Gültigkeit von Stimmen geht. Wichtig ist es auch, Besonderheiten immer
+im CfV zu vermerken und die Fristen einhalten. Nähere Infos gibt's unter
+gvv@dana.de.
+
+
+Als Moderator Verfahren betreuen
+--------------------------------
+
+Hier gibt es verschiedenste Aufgaben. Über die normalen Aufgaben einer
+Moderation hinaus (s.o. 3) ist die Moderation von de.admin.news.announce
+(kurz: dana-Moderation) jene Stelle, die die Fairness der Verfahren
+überwacht und die Abstimmungsergebnisse umsetzt.
+
+Die gegenwärtige Moderation arbeitet im Team und hat diese Aufgaben auf
+verschiedene Personen aufgeteilt. Einige Aufgaben erfordern mehr technische
+Veranlagungen und Voraussetzungen (Steuernachrichten), bei anderen ist vor
+allem die soziale Kompetenz entscheidend (Sprecher). Es gibt regelmässig
+Nachwahlen für ausscheidende Moderatoren, zu denen sich jeder bewerben
+kann, der Lust, Laune und Zeit hat.
+
+Normalerweise melden sich die meisten Leute als RfD-Betreuer. Die sind die
+Ansprechpartner in der Moderation für die Proponenten während des
+Verfahrens bis hin zum Result. Vor allem lesen sie sich den RfD durch,
+machen auf formale Schwächen aufmerksam, beim 1. CfV gibt es immer noch
+einen Kontrollleser, der auf die formalen Feinheiten aufpasst, die leicht
+übersehen werden.
+
+Für genauere Informationen und Bewerbungen für offene Stellen ist eine Mail
+an moderator@dana.de der richtige Weg.
+
+Man kann auch die dana-Moderation als ganze neu wählen. Das Verfahren dazu
+ist sehr genau festgelegt und im Artikel "Neuwahl der
+de.admin.news.announce-Moderation" in de.admin.infos zu ersehen. Eine
+andere Moderation würde dann möglicherweise eine andere interne
+Arbeitsteilung vornehmen.
+
+
+5. In de.alt.admin mitmischen
+~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
+
+Was ist die Teilhierarchie de.alt.*?
+------------------------------------
+
+Die Gruppeneinrichtung unter de.!alt (das ist die übliche Schreibweise für
+alle Gruppen unter de, ausser denen unter de.alt) ist an ein sehr formelles
+Verfahren gebunden. Vielen ist dieses Verfahren zu aufwändig oder schlicht
+zu formell. Für diese Leute gibt es die Hierarchie de.alt.all, die ein
+vereinfachtes Verfahren zur Einrichtung hat.
+
+Anstatt eines komplizierten Verfahren heisst das Prinzip hier: Fairness.
+Das ist eigentlich schon alles. Leider wird dies jedoch oft missverstanden,
+denn Fairness bedeutet nicht, dass man jede Gruppe bekommt, die man haben
+will. Wo sowas endet, kann sich der Interessierte in der Hierarchie alt.*
+ansehen. Eine solche Hierarchie kann kein Newsserver mehr vollständig
+führen (weil ja keiner weiss, welche Gruppen es eigentlich alle gibt), und
+sie ist daher schlecht verbreitet. Ausserdem findet man sich innerhalb der
+Hierarchie schlecht zurecht, da keiner darauf achtet, was wo wie wann
+eingerichtet wird. Diesen Zustand zu kopieren ist nicht das Ziel von
+de.alt.*.
+
+
+Wie läuft eine Gruppeneinrichtung unter de.alt.* ab?
+----------------------------------------------------
+
+Zuerst zum Verfahren der Einrichtung: Hat man einen Vorschlag für eine neue
+Gruppe unter de.alt.*, so postet man diesen in die Gruppe de.alt.admin.
+Selbstverständlich sollte man dabei die üblichen Konventionen für ein
+Posting beachten. Ein aussagekräftiges Subject ist zum Beispiel sehr schön.
+;-)
+
+Danach wartet man eine angemessene Zeit (Newslaufzeiten bedenken!). Als
+angemessene Zeit hat sich eigentlich eine Woche eingependelt. Kommt in
+dieser Zeit kein Protest, so ist die Gruppe angenommen und das wars schon.
+
+Kommt Protest, so sollte dieser ausgeräumt werden. Gelingt dies, so sollte
+man nach dem letzten ausgeräumten Protest noch eine Woche warten.
+
+Wenn es keinen Protest gab oder aller Protest ausgeräumt wurde und die
+Woche um ist, kommt der technische Teil der Einrichtung. Es muss eine
+sogenannte Controlmessage verschickt werden. Wenn man das nicht selber
+kann, sollte man keinesfalls rumprobieren. Eine Controlmessage ist eine
+heikle Sache, und man schickt sie nicht, wenn man sich nicht 100%ig sicher
+ist, alles zu dem Thema verstanden zu haben. Zum Glück gibt es ja die
+hilfsbereiten de.alt.admin-Regulars. Einfach in der
+Gruppe fragen, ob einem jemand helfen kann, meist findet sich einer.
+
+Jetzt ist die Gruppe eingerichtet, und es ist Sache der Newsserver, wann
+sich die Einrichtung auswirkt.
+
+
+Wie kann ich da mitmachen?
+--------------------------
+
+Im Wesentlichen auf zwei Arten:
+
+1. Mitdiskutieren. Es geht ja nicht nur um "Gruppe ja oder nein,
+    sondern auch um die Formulierung einer aussagekräftigen
+    Kurzbeschreibung, um die Einordnung in eine Unterhierarchie,
+    um eine möglichst einsichtige Abgrenzung des Gruppenthemas von den
+    Themen anderer Gruppen, u.a.m. Hier sind immer Meinungen,
+    Gegenvorschläge etc. gefragt.
+
+2. Vorschläge einbringen. Dazu gibt's gleich noch ein paar Tipps.
+
+
+Wie sollte ein Vorschlag aussehen?
+----------------------------------
+
+In dem Vorschlag sollten die wichtigsten Punkte zu der Gruppe angeführt
+sein. Sind sie es nicht, so müssen sie auf jeden Fall nachgeliefert werden.
+Ohne die Folgenden Informationen zu der Gruppe wird sie mit an Sicherheit
+grenzender Wahrscheinlichkeit nicht eingerichtet:
+
+       1. Gruppenname & Kurzbeschreibung
+       2. Status (moderiert/unmoderiert)
+       3. Charta
+       4. Begründung
+
+Hier gleich noch dazu ein Paar Tipps, wie diese Punkte aussehen sollten,
+damit die Gruppe erfolgreich eingerichtet wird:
+
+zu 1:
+
+Der Gruppenname ist natürlich entscheidend für jede Gruppe. Dabei
+repräsentiert dieser Name auch die Einordnung in eine Subhierarchie. Heute
+wird es kaum mehr möglich sein, eine Gruppe direkt unter de.alt zu
+bekommen. Vielmehr werden die Gruppen in Unterhierarchien eingeordnet, um
+de.alt.* übersichtlicher zu halten. Diese Unterhierarchien sind teilweise
+eine Abbildung der in de.!alt existierenden, aber teilweise gibt es auch
+solche, die es in de.!alt nicht gibt, wie zum Beispiel "de.alt.technik.*".
+Ein Gegenstück "de.technik.*" gibt es dazu nicht.
+
+Hinter den Gruppennamen gehört dann noch eine Kurzbeschreibung. Sie sollte
+es leicht machen zu sehen, was der Inhalt der Gruppe ist. Bei der
+Kurzbeschreibung gibt es eine technische Einschränkung: Gruppenname +
+8-Zeichen-Tabulator + Kurzbeschreibung sollten nicht länger als 80 Zeichen
+sein. Name und Kurzbeschreibung werden zusammen als Tagline bezeichnet. Die
+Tagline sollte mit einem Satzendzeichen abgeschlossen werden. Das könnte
+dann so aussehen:
+
+de.alt.admin   Neue de.alt-Newsgroups und deren Verbreitung.
+
+1234567891123456789212345678931234567894123456789512345678961
+          0         0         0         0         0         0
+
+Unten gleich mal die schnellste Methode die Zeichen zu zählen demonstriert
+und gemerkt: Diese Tagline passt.
+
+TIPP: Versuche gar nicht mit dem Argument "aber es gibt doch auch
+de.alt.irgendwas als Gruppe" in de.alt.admin aufzuschlagen. Das Argument
+haben alle schon ungefähr 1000 mal gehört und es wurde genauso oft die
+gleiche Antwort gegeben: "Das sind Altlasten. Das Fehler gemacht wurden,
+ist nicht als Begründung tauglich, sie zu wiederholen ".
+
+zu 2:
+
+Der Normalzustand einer Gruppe ist unmoderiert. Möchtest Du eine moderierte
+Gruppe einrichten, dann solltest Du das gut begründen können.
+
+zu 3:
+
+Die Charta ist eine ausführliche Beschreibung einer Gruppe. In de.alt darf
+diese auch gerne mal etwas schwungvoller ausfallen, aber das ist nicht
+Pflicht. Es sollte in der Charta vermieden werden, Gruppennamen zu nennen.
+Diese können sich schnell mal ändern, genauso wie URLs oder ähnliches.
+
+zu 4:
+
+Bei der Begründung liegt meist der Hase im Pfeffer. Wie ich oben schon
+erwähnte, werden Gruppen nicht einfach eingerichtet, weil einer sie haben
+will. Das Gebot Fairness heisst auch, dass bei begründetem Protest eine
+Gruppe nicht eingerichtet wird. Und der häufigste Grund für Protest ist,
+dass die Protestierenden meinen, die Gruppe würde gar nicht benötigt. Wann
+wird denn eine Gruppe benötigt? Und da gibt es eigentlich nur einen guten
+Grund: Das Thema wird diskutiert, und zwar in einem solchen Masse, dass es
+in anderen Gruppen stören würde. Das Argument "zu meinem Thema gibt es noch
+keine Gruppe" wird keinen in de.alt.admin interessieren, denn es gibt zu
+jedem Thema eine Gruppe in de.* ... und sei es de.etc.misc.
+
+Häufig sieht man folgendes in de.alt.admin:
+       show traffic -> get group
+
+Das ist eigentlich das entscheidende. Gibt es Traffic, kommt die Gruppe
+meist sehr schnell. Gibt es keinen Traffic, wird es in der Regel auch keine
+Gruppe geben.
+
+Gruppenlöschungen werden nach dem selben Schema durchgeführt: Vorschlag
+posten, Protest abwarten, kommt keiner so ist die Gruppe raus.
+
+
+Was sollte ich zum Schluss noch besonders beachten?
+---------------------------------------------------
+
+Drei Tipps für die erfolgreiche Teilnahme in de.alt.*:
+
+1. Lesen bildet. Lies die FAQs. Gerade die Missverständnisse-FAQ von
+    Boris 'pi' Piwinger (zu finden in de.admin.infos) ist auch für
+    de.alt.admin ein guter Begleiter.
+
+2. Lesen bildet. Lies eine Zeitlang in de.alt.admin mit, dann wird Dir
+    schnell klar, wie das mit der Einrichtung läuft.
+
+3. Lesen bildet. Damit andere Deine Meinungen und Vorschläge lesen
+    können, musst Du sie posten. Also scheue Dich nicht, in
+    de.alt.admin bei dem Verfahren mitzuhelfen.
+
+
+6. Spam-Bekämpfung
+~~~~~~~~~~~~~~~~~~
+
+Was ist Spam?
+-------------
+
+Spam wird heute meist als Oberbegriff für eine ganze Reihe von
+verschiedenen Arten von Netzmissbrauch verwendet. Es handelt sich dabei um
+das Versenden einer gleichlautenden Nachricht an sehr viele Adressaten, zu
+denen man sonst keinerlei Beziehung hat und die die entsprechende Nachricht
+nicht angefordert haben. Exzessives Crossposten (ECP) durch viele
+Newsgruppen oder Versenden von Massenmails sind Beispiele.
+
+
+In welchen Gruppen wird über Spam diskutiert? Gibt es FAQs und Infotexte?
+-------------------------------------------------------------------------
+
+In den Gruppen der de.admin.net-abuse.*-Hierarchie. Es gibt dort spezielle
+Gruppen zur Diskussion von Spamming per Mail und per News - und der
+Gegenmassnahmen, natürlich. Beachte bitte, dass diese Gruppen eigene FAQs
+haben. Du solltest sie unbedingt lesen, wenn Du Dich vertieft mit der
+Spam-Problematik und mit möglichen Gegenmassnahmen auseinandersetzen
+willst:
+
+* "FAQ, Abkuerzungen: de.admin.net-abuse.mail" von Bettina Fink (im
+   WWW: http://www.snafu.de/~laura/de.admin.net-abuse.mail.txt): eine
+   umfangreiche und sehr informative FAQ, in der zunächst einmal all
+   die kryptischen Abkürzungen erklärt werden, denen man in den
+   net-abuse-Gruppen immer wieder begegnet, und dann einige häufige
+   Fragen beantwortet werden. Ein Muss für alle, die diese Zeilen
+   lesen, weil Bettinas FAQ die hier aufgeworfenen Fragen viel
+   detaillierter behandelt.
+
+* "E-Mail-Header lesen und verstehen" von Thomas Hochstein, im WWW zu
+   finden unter http://www.th-h.de/faq/headrfaq.html: hier wird
+   gezeigt, wie man mit Hilfe der Header einer E-Mail-Nachricht
+   herausfinden kann, wer für die Beschwerden über eine Spam-Mail
+   zuständig ist.
+
+* "Falsche E-Mail-Adressen - FAQ" von Carsten Gerlach (im WWW:
+   http://home.pages.de/~gerlo/falsche-email-adressen.html): hier wird
+   erklärt, warum das Verfälschen der eigenen E-Mail-Adresse als
+   Antispam-Massnahme nicht sinnvoll ist. Ausserdem werden bessere
+   Antispam-Massnahmen vorgestellt.
+
+* "Fremdcancel-FAQ" von Florian Kühnert, im WWW zu finden unter
+   http://babelon.virtualave.net/usenet/fremdcancel.html (Empfehlung:
+   Javascript ausschalten): sie beantwortet die wichtigsten Fragen über
+   Usenet-Spam, was dagegen unternommen wird, und warum die
+   Gegenmassnahmen immer eine Gratwanderung sind.
+
+* Nicht im Usenet, sondern nur im WWW ist die FAQ von Rechtsanwalt Dr.
+   Ackermann zu finden, in der die juristische Seite (aus deutscher
+   Sicht) beleuchtet wird: http://www.dr-ackermann.de/spam/faq.htm
+
+
+Was soll ich tun, wenn ich Spam per Mail bekomme?
+-------------------------------------------------
+
+Wenn der Spam schon da ist:
+
+- Header der Mail analysieren.
+- Beschwerde an die Administratoren der zuständigen Systeme schicken.
+
+Beides ist nichts für Anfänger. Die oben genannten FAQs und das Mitlesen
+von de.admin.net-abuse.mail sind dabei hilfreich. Wenn Du trotzdem keins
+von beidem tun willst: lösche den Spam, ohne Dich weiter darüber aufzuregen
+und irgendwelche überhasteten Gegenaktionen zu ergreifen, die mehr schaden
+als nützen.
+
+Wenn Du verhindern willst, weiteren Spam zu bekommen:
+
+- Filter einrichten (lokal oder auf dem Server).
+- Für Usenet-Artikel und für private Mail unterschiedliche Accounts
+   verwenden.
+
+Nähere Informationen dazu findest Du... aber inzwischen weisst Du das
+sicher ;-)
+
+
+Und was soll ich lieber nicht tun?
+----------------------------------
+
+In der gebotenen Kürze, ausführliche Begründungen stehen in den genannten
+FAQs:
+
+- Eine Antwort an den Spammer - etwa mit einer besonders grossen Mail,
+   um seine Mailbox zu belasten - bringt nichts, da Spammer meist die
+   Absendeadresse fälschen. Man schädigt also entweder Unbeteiligte
+   oder sich selbst, wenn die Mail unzustellbar zurückkommt.
+
+- Vom Schreiben an irgendwelche REMOVE-Adressen und Robinson-Listen
+   ist nachdrücklich abzuraten. Diese dienen meist nur dazu,
+   festzustellen, ob die bespammte Adresse gelesen wird oder nicht.
+
+- Die eigene E-Mail-Adresse verfälscht anzugeben ist alles andere als
+   eine gute Idee. In der oben erwähnten FAQ von Carsten Gerlach steht
+   auch, warum.
+
+
+Was soll ich tun bzw. unterlassen, wenn ich Spam im Usenet sehe?
+----------------------------------------------------------------
+
+Zunächst, was Du nicht tun sollst: darauf antworten. Deine Antwort ginge
+nämlich genauso in Dutzende von Gruppen wie der Spam - nicht wirklich
+etwas, das erstrebenswert wäre. Ausserdem wurde der Spam oft schon von
+einem Despammer weggeräumt, wenn Du antwortest, d.h. viele User werden nur
+Deine Antwort sehen, und nicht den Originalspam, und sich nur über Dich und
+Deine Antwort ärgern.
+
+Ebenfalls eine sehr schlechte Idee ist es, an die Absendeadresse des
+Spampostings zu schreiben. Sie ist meist gefälscht.
+
+Das Despammen mit Fremdcancels solltest Du den wirklichen Profis
+überlassen. Auch die alten Hasen verbrennen sich da oft genug die Finger.
+
+So frustrierend es ist: Du kannst nur wenig tun. Dem Newsmaster des
+einspeisenden Systems eine Mail schicken, ist noch die vielversprechendste
+Möglichkeit. Dazu musst Du wieder Header analysieren, was nicht ganz
+einfach ist. Path und NNTP-Posting-Host sind die interessantesten, alles
+weitere erfährst Du durch regelmässige Lektüre von de.admin.net-abuse.news.
+
+
+7. Netiquette und Ermahnungen
+~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
+
+Worum geht es?
+--------------
+
+Die Netiquette - eine Art Verhaltenscodex im Netz - kann ihr Ziel nur
+erfüllen, wenn sie auch befolgt wird. Nun gibt es immer wieder Leute, die
+sie nicht befolgen, sei es punktuell oder dauernd. Das ist lästig. Die
+Frage ist: was kann man dagegen tun, ohne das Gegenteil dessen zu
+erreichen, was man will?
+
+
+Wo liegt das Problem bei Ermahnungen?
+-------------------------------------
+
+Manche User machen andere darauf aufmerksam, wenn diese die Netiquette
+nicht beachtet haben. Oft lösen sie dabei Trotzreaktionen aus - der andere
+tut nicht, worum man ihn bittet, sondern behält sein Fehlverhalten bei oder
+verschlimmert es noch. Ausserdem entwickeln sich oft an solchen Ermahnungen
+Off-Topic-Diskussionen.
+
+Die Gefahr dabei ist, dass sich solche Diskussionen hochschaukeln, dass die
+Diskussionsteilnehmer je länger desto ausfälliger werden, und dass man sich
+schliesslich gegenseitig Tiernamen und andere Nettigkeiten an den Kopf
+wirft. Dies ist nicht im Sinn der Netiquette und des Netzes.
+
+
+Soll man Ermahnungen ganz unterlassen?
+--------------------------------------
+
+Nun, es gibt Leute, die diese Ansicht vertreten. Sie nennen jeden, der
+einen anderen ermahnt, "Netcop" oder "Oberlehrer" oder "Hausmeister" oder
+"Blockwart". Sich selbst bezeichnen sie als die "Liberalen".
+
+Andere, und der Schreiber dieser Zeilen gehört dazu, sind der Ansicht, dass
+ein uneingeschränktes "Laissez-faire" im Usenet nicht in Frage kommt. Allzu
+leicht kommt es sonst zu chaotischen Zuständen wie in manchen
+alt.*-Gruppen. "Netcops" sind nicht von Natur aus böse, sondern sie können
+eine positive Rolle spielen, um der Verwahrlosung der Netzkultur
+entgegenzuwirken. Aber: sie sollen "Nett-Cops" sein. Wie so oft macht auch
+hier der Ton die Musik.
+
+
+Was sollte man vermeiden?
+-------------------------
+
+Zunächst eine Liste von Dingen, die manche Netcops tun, die sie aber im
+Interesse der Netzkultur und ihrer eigenen Ziele lieber unterlassen
+sollten. Manchmal ist dieses Verhalten gewiss verständlich, und es mag
+Einzelfälle geben, wo es ausnahmsweise angebracht ist, aber im Allgemeinen
+ist es besser, andere Wege der Ermahnung zu gehen.
+
+* Den anderen nach de.newusers.questions "einweisen". Die Gruppe
+   de.newusers.questions ist für die Fragen von Neulingen und die
+   Antworten von Experten gedacht. Sie kann diesen Zweck nicht
+   erfüllen, wenn die Gruppe für Racheaktionen im Sinne von "Du
+   benimmst Dich wie ein Neuling, lies erstmal dnq" missbraucht wird.
+   Die richtigen Gruppen für solche Fälle sind
+   de.soc.netzkultur.umgangsformen oder de.alt.gruppenkasper.
+
+* Den anderen beleidigen oder öffentlich blossstellen. Dadurch löst
+   man nur Trotzreaktionen aus. Ausserdem wirkt ein Netcop, der
+   einerseits die Einhaltung der Netiquette fordert, sie andererseits
+   aber selbst massiv verletzt, nicht gerade glaubwürdig, und "der
+   andere hat angefangen" macht einen ausgesprochen kindischen
+   Eindruck.
+
+* Einen Artikel posten, der ausschliesslich ermahnt. Wer einen Artikel
+   postet, der ausschliesslich Ermahnungen wegen Netiquette-Verstössen
+   enthält, startet aktiv einen Off-Topic-Thread. Ein Followup-To hilft
+   nicht immer, und selbst wenn "der andere schuld ist" am
+   Off-Topic-Thread, weil er das Followup-To nicht beachtet hat - der
+   Thread ist da, und er nervt. Ganz abgesehen davon, dass das Argument
+   "Du hast mich hier angemacht, ich antworte hier" nicht von der Hand
+   zu weisen ist, besonders, wenn die Ermahnung tatsächlich
+   unfreundlich war.
+
+* In einer Gruppe ermahnen, wo man sich sonst nicht aktiv beteiligt.
+   Wer das tut, setzt sich leicht dem Verdacht aus, Netcopping sei sein
+   Lebensinhalt. Wer sich in der Gruppe vor allem durch Ermahnungen
+   hervortut, ist selten beliebt. Wer durch Sachkompetenz auffällt,
+   darf sich eher auch mal ein Wort zur Netiquette erlauben. Auf so
+   jemanden hören die Leute auch eher.
+
+Merke: Ein schlechter Netcop macht andere nieder, um sein Selbstvertrauen
+zu stärken. Ein guter Nett-Cop hat bereits Selbstvertrauen, so dass er es
+nicht nötig hat, auf Kosten des anderen seine Überlegenheit zu beweisen.
+
+
+Und was kann man tun?
+---------------------
+
+Es haben sich in der Vergangenheit vor allem zwei Wege als sinnvoll
+erwiesen:
+
+1. Ermahnung per Mail. Damit hat man schon einmal vermieden, dass sich
+    ein Off-Topic-Thread entwickelt, und der Ermahnte fühlt sich auch
+    nicht öffentlich blossgestellt. Dieses Gefühl kann nämlich auch
+    dann hervorgerufen werden, wenn der Ermahnende es gar nicht
+    beabsichtigt.
+
+2. Beiläufige Bemerkung in einem kompetenten Artikel zur Sachfrage.
+    Beantworte dem anderen zuerst seine Frage, und beantworte sie
+    richtig, dann ist er viel eher bereit, auf Dich zu hören. Und
+    selbst wenn nicht, ist die Gefahr, dass er ausfällig wird,
+    wesentlich geringer. Wer wird denn schon jemanden beschimpfen, der
+    ihm gerade eben so freundlich geholfen hat?
+
+Egal, welchen der beiden Wege Du wählst: sei freundlich. Schon die antiken
+Rhethoriker wussten, dass man zuerst beim anderen eine positive Einstellung
+gegenüber dem, was man ihm sagen will, hervorrufen muss. Captatio
+benevolentiae nannten sie das, und sie hatten recht. Wieviel mehr sind wir
+bereit, auf jemanden zu hören, der freundlich mit uns umgeht!
+
+Weitere Punkte, die die Erfolgschance einer Ermahnung zur Netiquette
+erhöhen können:
+
+* Einleuchtende Argumentation. Natürlich, es steht in der Netiquette.
+   Natürlich, wer in einen fremden "Kulturkreis" kommt, sollte sich
+   zuerst einmal an die dortigen Gepflogenheiten halten, auch wenn sie
+   ihm nicht unmittelbar einleuchten. Du und ich, wir wissen das. Aber
+   einem Neuling macht dies oft Mühe. Versuche, ihn zu überzeugen. Klar
+   kannst Du den Trumpf "ich kenne mich aus damit, vertrau mir"
+   ausspielen, aber wenn es Dein einziger Trumpf ist, wirst Du wenig
+   Erfolg haben.
+
+* Jeder hat selbst ein Interesse daran, die Netiquette einzuhalten.
+   Zeige dem anderen, welche Vorteile er hat, sich an die Netiquette zu
+   halten. Dies ist besonders Punkten wie "aussagekräftige Subjects",
+   "in die passende Gruppe posten", "verständlich und sinnvoll quoten"
+   Erfolg versprechend.
+
+* Versteife Dich nicht darauf, die Welt retten zu müssen. Wenn sich
+   der andere nicht einsichtig zeigt oder gar beginnt, Dich zu
+   beschimpfen, so nimm es gelassen. Ein Filter schont Deinen
+   Blutdruck. Du bist nicht dafür verantwortlich, dass alle
+   Netiquette-Missachter ihre wohlverdiente Ermahnung bekommen. Die
+   Netiquette ist durch einen breiten Konsens gedeckt, daher wird ein
+   anderer in die Lücke springen, wenn Du einmal keine Ermahnung
+   schickst.
+
+Merke: ein guter Nett-Cop verbessert das Gruppenklima. Wenn sich das
+Gruppenklima verschlechtert, sollte er in sich gehen und sich fragen, ob
+das, was er tut, noch dem Ziel dient, das er verfolgt.
+
+
+Kann man die Netiquette ändern?
+-------------------------------
+
+Klare Frage, klare Antwort: Jein.
+
+Die Netiquette ist in erster Linie ein ungeschriebener Verhaltens-Codex.
+Erst in zweiter Linie gibt es niedergeschriebene Fassungen. Manche davon
+(z.B. RFC 1855) kann man nicht ändern, andere kann man ändern.
+
+Wenn im de-Usenet von "der Netiquette" die Rede ist, so bezieht sich dies
+meist auf den Text "Netiquette für de.*" aus der Gruppe de.newusers.infos.
+Diesen Text kann man ändern, indem man den Maintainer überzeugt, dass er
+geändert werden muss, oder indem man den Moderator der Gruppe
+de.newusers.infos überzeugt, dass er ihn durch einen anderen Text eines
+anderen Maintainers ersetzen soll.
+
+Es gab einmal eine Abstimmung zur Netiquette. Um diese Abstimmung ranken
+sich mannigfaltige Missverständnisse, etwa, dass die Netiquette
+"beschlossen" worden sei, oder dass man sie durch ein RfD/CfV-Verfahren
+ändern könnte. Beides ist falsch. Es wurde nicht die Netiquette
+beschlossen, sondern die Frage gestellt, ob die (v.a. stilistisch, z.T.
+aber auch inhaltlich) überarbeitete Fassung eine Verbesserung gegenüber der
+früheren Fassung darstellt. Und in Zukunft hat ein RfD/CfV-Verfahren zur
+Netiquette auch nur dann Sinn, wenn der Maintainer der Netiquette erklärt,
+dass er das Ergebnis dieses Verfahrens auch umsetzen werde. Dazu zwingen
+kann man ihn nicht.
+
+Der Maintainer der Netiquette wird dann ein offenes Ohr für
+Änderungsvorschläge haben, wenn sich herausstellt, dass die Netiquette den
+Netzkonsens nicht (mehr) adäquat wiedergibt. Er wird dann ein weniger
+offenes Ohr haben, wenn jemand seine private Vorstellung vom Usenet in der
+Netiquette verewigt sehen will.
+
+
+8. Usenet und der Rest des Netzes
+~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
+
+Was hat der Rest des Netzes mit dem Usenet zu tun?
+--------------------------------------------------
+
+Man kann das Usenet auch mitgestalten, indem man in anderen Medien über das
+Usenet informiert. Die Art und Weise, wie diese Information geschieht,
+beeinflusst das Bild, das Leute, die neu ins Usenet kommen, vom Usenet
+haben. Denn nicht selten haben sie dieses Bild aus einem anderen Teil des
+Netzes mitbekommen (v.a. WWW).
+
+
+Usenet und WWW
+--------------
+
+Jeder kommt heute überall Speicherplatz für Webseiten nachgeworfen... warum
+sollte man da nicht ein paar Webseiten mit Usenetbezug veröffentlichen? Das
+kann vieles sein:
+
+* Man kann FAQs und andere regelmässige Postings auch über WWW
+   zugänglich machen. Dies macht es leichter, im Usenet auf eine
+   (gleichbleibende) Quelle zu verweisen.
+
+* Man kann eine "Best of"-Seite führen, auf der "klassische" Postings
+   aus der Gruppe zusammengestellt werden.
+
+* Anstatt noch ein selten besuchtes Webboard zu eröffnen, kann man auf
+   bestehenden Webseiten zu einem Thema auf die zu diesem Thema
+   passende Newsgruppe hinweisen.
+
+* Man kann Listen von Newsgruppen zu bestimmten Themengebieten
+   zusammenstellen und pflegen, um Neueinsteigern das Finden der
+   richtigen Newsgruppe zu erleichtern.
+
+* Man kann Linklisten zu Themen pflegen, die in der Newsgruppe immer
+   wieder zur Sprache kommen.
+
+* Man kann eine Seite mit Photos der Regulars einer Gruppe ins Netz
+   stellen.
+
+Dies ist nur eine kleine Auswahl von Möglichkeiten, die es gibt und die
+auch rege benutzt werden. Der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt.
+
+
+Usenet und E-Mail
+-----------------
+
+E-Mail ist im Usenet sozusagen "eingebaut". Usenet-Artikel und
+E-Mail-Nachrichten haben ein sehr ähnliches Nachrichtenformat, bei beiden
+steht die E-Mail-Adresse des Autors im From-Header, und bei beiden kann man
+daher mit dem Autor per E-Mail in Kontakt treten. Von daher ist es nicht
+weiter erstaunlich, dass E-Mail im Usenet eine grosse Rolle spielt.
+
+Einige mögliche Anwendungen von E-Mail zur Mitgestaltung des Usenets sind
+die folgenden:
+
+* Private oder vom Thema abdriftende Diskussionen per Mail
+   weiterführen. Es ist aktive und rücksichtsvolle Mitgestaltung, wenn
+   man das Usenet von solchen Diskussionen möglichst frei hält.
+
+* Aus manchen Newsgruppen sind auch Mailinglisten hervorgegangen. Auf
+   diesen Mailinglisten werden Themen diskutiert, die mit der Gruppe in
+   Zusammenhang stehen, aber trotzdem nicht in die Gruppe gehören, weil
+   sie nur für einen kleinen Teil der Leser relevant sind. Somit ist
+   das Betreiben von Mailinglisten unter Umständen auch ein Weg, um das
+   Usenet mitzugestalten.
+
+* Wann immer man irgendetwas, das in dieser FAQ vorgeschlagen wird,
+   nicht allein, sondern zu mehreren machen will, ist E-Mail das Mittel
+   der Wahl zur internen Kommunikation. Beispiele: gemeinsames Arbeiten
+   an einer FAQ; gemeinsames Vorschlagen einer neuen Newsgruppe;
+   Moderation einer Newsgruppe durch ein Moderationsteam.
+
+Dies sind natürlich längst nicht alle Anwendungen von E-Mail im
+Zusammenhang mit dem Usenet, aber es sind diejenigen, die in Bezug auf das
+Mitgestalten des Usenets die wichtigsten sind.
+
+
+Usenet und IRC
+--------------
+
+IRC - Internet Relay Chat - ist schriftliche Kommunikation in Echtzeit. Die
+Gepflogenheiten im IRC sind deutlich anders als im Usenet. Während es hier
+im Usenet z.B. üblich ist, unter seinem richtigen Namen zu posten, legen
+sich im IRC alle ein Pseudonym zu.
+
+Trotz der unterschiedlichen Kommunikationskultur treffen sich einige
+Usenetter, die sich aus einer Gruppe kennen, auch im IRC. Es gibt
+IRC-Channels (so heissen die Diskussionsgruppen im IRC), die geradezu zum
+Treffpunkt für die Regulars bestimmter Gruppen geworden sind.
+
+Das hat natürlich nur indirekt mit "aktiver Usenet-Mitgestaltung" zu tun.
+Immerhin: es verbessert das allgemeine Diskussionsklima, wenn sich die
+Diskussionspartner auch aus anderen Medien kennen.
+
+Direkter ist der Bezug zu aktiver Usenet-Mitgestaltung, wenn man IRC als
+Kommunikationsmedium benutzt, um Usenet-Aktivitäten zu koordinieren. Es
+kann zum Beispiel vorkommen, dass sich ein Moderationsteam zur virtuellen
+Krisensitzung im IRC trifft.
+
+
+9. Usenet und Real Life
+~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
+
+Entgegen anderslautenden Gerüchten hat das Usenet durchaus etwas mit dem
+Real Life ausserhalb des Netzes zu tun. Usenet und Real Life stehen in
+Wechselwirkung, und Usenet kann durch Real-Life-Aktivitäten mitgestaltet
+werden. Ich nenne hier drei Beispiele (weitere Vorschläge sind willkommen):
+Usertreffen, Vereine zu netzpolitischen Themen und Leserbriefe.
+
+
+Usertreffen
+-----------
+
+In manchen Gruppen gibt es - einmalig oder regelmässig - Usertreffen.
+Manchmal sind es Parties, manchmal sind es Workshops, und manchmal ist es
+eine gelungene Mischung aus beidem.
+
+Durch die Teilnahme an solchen User-Treffen kannst Du Deinen
+Usenet-Horizont erweitern. Wenn Du mit Namen auch Gesichter verbindest,
+wirst Du anders an die Diskussionen herangehen, und mehr davon proftiieren.
+
+Du kannst Dir grosse Verdienste für das Usenet erwerben, wenn Du selbst
+solche Treffen (mit-)organisierst.
+
+
+Netzpolitische Vereine
+----------------------
+
+Das Internet, und in diesem Zusammenhang auch das Usenet, gerät immer mehr
+ins Blickfeld der Politik: Urheberrecht, Kryptographie, Meinungsfreiheit,
+Strafbarkeit von Links, Pornographie sind nur einige der Themen, die
+regelmässig für Schlagzeilen in der Öffentlichkeit und Reaktionen der
+Politiker führen.
+
+Leider ist die Sachkenntnis vieler Politiker und politischer Behörden zu
+netzadministrativen Themen oft erschreckend schlecht. Dies führt dazu, dass
+Politiker Massnahmenn erwägen, die völlig an der Netzrealität vorbeigehen.
+Manche dieser Massnahmen würden, sollten sie umgesetzt werden, das
+Funktionieren des Netzes gefährden.
+
+Netzpolitische Vereine versuchen, eine Lobby aufzubauen, um solche
+politischen Massnahmen, die das Funktionieren des Netzes gefährden würden,
+zu verhindern. Auf nationaler Ebene organisierte Vereine dieser Art sind:
+
+* FITUG e.V. in Deutschland
+   (http://www.fitug.de)
+* SIUG (Swiss Internet User Group) in der Schweiz
+   (http://www.siug.ch)
+* VIBE.AT (Verein für Internet-Benutzer Österreichs
+   (http://www.vibe.at)
+
+
+Leserbriefe
+-----------
+
+Was für die Politik gilt, gilt auch für die Öffentlichkeit: Viele Leute
+haben ein schiefes Bild vom Internet, und in diesem Zusammenhang auch vom
+Usenet. Ungenaue Berichterstattung in den Medien trägt das ihre dazu bei,
+dass dieses Bild noch schiefer wird.
+
+Bei solch ungenauer Berichterstattung ist der klassische Leserbrief (sei es
+per Schneckenpost, Fax oder E-Mail) eine sinnvolle Reaktion. Die
+Leserbrief-Seiten gehören immer noch zu den meistgelesenen in den
+Printmedien. So kann man das Bild, das die Öffentlichkeit über das Netz
+hat, beeinflussen.
+
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+10. Credits
+~~~~~~~~~~~
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+Danke an Uwe Tetzlaff, Alexander Stielau, Thomas Hochstein und Nils
+Ketelsen für fixfertige Textabschnitte und an zahlreiche nicht namentlich
+genannte Diskutierende für verschiedene Kommentare und Vorschläge.
+
+Adrian Suter <adrian.suter@schweiz.org>
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